Bekannt im Land: 2000 Jahre jüdisches Erbe am Rhein
Archivmeldung vom 14.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttBundesweit wurde 2021 als Festjahr für jüdische Geschichte ausgerufen: Im Jahre 321 hat die jüdische Gemeinde von Köln das erste Mal in einer in Trier ausgestellten Urkunde schriftliche Erwähnung gefunden. "Bekannt im Land" zeigt am Sonntag, 17. Januar, ab 18:45 Uhr ein 30-minütiges Feature über jüdische Geschichte am Rhein.
Jüdisches Leben in SchUM-Städten
Rheinland-Pfalz hat eine wechselvolle jüdische Vergangenheit vorzuweisen: Auf Epochen, die von kultureller Blüte und Akzeptanz jüdischen Lebens geprägt waren, folgten immer wieder Zeiten mit Verfolgung, mit Pogromen oder mit dem Untergang ganzer Gemeinden. Neben den großen SchUM-Städten Mainz, Worms und Speyer gab es zweitweise auch in ländlichen Regionen wie im Hunsrück und in der Pfalz viele kleine jüdische Gemeinden und ein höchst lebendiges Landjudentum.
Umworben und verfolgt
Entlang des Rheins findet sich jüdische Geschichte von den frühesten Spuren bis in die Gegenwart. Die weltweite Bedeutung des mittelalterlichen jüdischen Gelehrtenzentrums in Mainz ist genauso dokumentiert wie die patriotische Treue jüdischer Soldaten im Ersten Weltkrieg. So wurden noch 1935 im Namen des Führers und Reichskanzlers jüdische Eltern mit einem Elternkreuz ausgezeichnet, die ihre Söhne auf dem Schlachtfeld verloren hatten. Kurze Zeit später hat man dann die Geehrten in Konzentrationslager deportiert. Erinnert wird in dem Film von Andreas Berg auch an drei interessante Lyrikerinnen aus dem Trierer Raum: Gerty Spies, Elise Haas und Gertrud Schloss, drei Opfer des NS-Regimes, sind mit ihrem Werk heute fast alle in Vergessenheit geraten. Grund genug, um das jüdische Erbe am Rhein zu beleuchten und nach den Perspektiven der heutigen Gemeinden zu fragen.
Programmtipp:
"Bekannt im Land: Verfolgt und umworben - 2000 Jahre jüdisches Erbe am Rhein" am Sonntag, 17. Januar 2021, um 18:45 Uhr im SWR Fernsehen.
Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)