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"Merkels Macht - auf den Spuren der Kanzlerin"

Archivmeldung vom 28.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Worauf beruht Angela Merkels Macht? Wie gelingt es der Kanzlerin immer wieder, selbst hart gesottenen politischen Gegnern Kompromisse abzuhandeln? Was treibt sie an? Und was ist der Preis für Ihre Art zu führen? Die Autoren Stephan Lamby und Michael Rutz haben die Kanzlerin über ein Jahr hinweg mit der Kamera beobachtet.

Für ihre Dokumentation über Angela Merkel führten sie ausführliche Interviews mit politischen Gegnern und Weggefährten und mit internationalen Größen wie George W. Bush und Tony Blair. So bekennt sich der US-Präsident während des Gesprächs mit den Autoren zwar als "Merkel Fan" , relativiert jedoch gleichzeitig den vermeintlichen Erfolg der Kanzlerin beim Klimaschutz. Auf die Frage, ob er seine Position zum Klimaschutz verändert habe, entgegnet George W. Bush: "Nicht wirklich. Aber immerhin hat sie mich dazu gebracht, eine Strategie zu entwickeln, mit der Amerika sich  gut fühlen kann" (Wörtlich: "Not really. I mean, I was glad, she highlighted the issue. And because she made climate change such an integral part of the G8 it caused me to come up - to devise a strategy that I thought America could be comfortable with.")

Die ARD-Dokumentation "Merkels Macht" nutzt außen- und innenpolitische Ereignisse, um die Machtstrategien der Kanzlerin zu deuten. Durch Interviews mit der Kanzlerin, ihren Freunden und Gegnern gelingt es den Autoren, Merkels Balanceakt zwischen einer Politik der "kleinen Schritte" , harten Entscheidungen und der Absicherung ihrer Macht zu zeichnen.

Freund und Feind loben zwar Merkels Fähigkeit zuzuhören und in Konfliktsituationen nicht grob zu werden. Gleichzeitig hinterlässt ihr wachsendes Misstrauen Spuren, nicht nur bei Angela Merkel selbst. Die Fraktionschefin der Grünen, Renate Künast, meint, dass Angela Merkel alles ihrem Ziel unterordne, das Amt der Kanzlerin auszufüllen: "Das ist knallhartes Machtinteresse!"  Merkel selbst sagt, sie sei bestimmt nicht gesprächiger geworden, da ihr jedes Wort mehrfach im Mund umgedreht werde. "Ich versuche so präzise wie möglich zu sprechen und so wenig wie möglich an Interpretationsspielraum zu lassen."

Sendung: Mittwoch, 2. Januar 2008, 21.45 Uhr, Das Erste

Quelle: NDR

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