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"Machtpoker um Mitteldeutschland": MDR-Dreiteiler zur Gründung der neuen Bundesländer 1990

Archivmeldung vom 17.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kurt Biedenkopf (CDU, 1990-2002 erster Ministerpräsident von Sachsen nach der Wende) mit Filmautorin Katja Herr /  Bild: "obs/MDR Mitteldeutscher Rundfunk"
Kurt Biedenkopf (CDU, 1990-2002 erster Ministerpräsident von Sachsen nach der Wende) mit Filmautorin Katja Herr / Bild: "obs/MDR Mitteldeutscher Rundfunk"

Von Euphorie und Absturz. Von Zockern und Bluffern. Vom Ringen und Taktieren: "Machtpoker um Mitteldeutschland" erzählt von der Bildung der neuen Bundesländer in der Zeit von 1989 bis 1994 und blickt damit auf ein bisher kaum beleuchtetes Kapitel deutscher Geschichte. Zu sehen ist die dreiteilige Dokumentation am 22. und 29. September sowie 6. Oktober jeweils um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen sowie ab 22.September alle 3 Teile in der ARD Mediathek.

Wie wurden aus den 14 Bezirken und 217 Kreisen der DDR die fünf neuen Länder? Wer bestimmte über Grenzen, Zuordnungen, Identitäten und Posten? Was hätte wirtschaftlich Sinn gemacht - und welche Auswirkungen haben die Grenzziehungen bis heute für die Entwicklung von Ostdeutschland? In "Machtpoker um Mitteldeutschland" blickt Dokumentarfilmerin Katja Herr auf eine Zeit, in der sich Länder-Identitäten im heutigen MDR-Sendegebiet neu definierten. Spannende Archivdokumente, tiefgründige Recherche und die lebendigen Erinnerungen von Zeitzeugen geben spannende Einblicke in die Entwicklungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in den ersten Jahren der neuen Demokratie.

Der erste Teil "Die Stunde der Polit-Amateure" erzählt von den ersten entscheidenden Weichenstellungen der neuen politischen Führung. Ohne neue Länder hätte es verwaltungsrechtlich keine Einheit gegeben, es lag also enormer Druck auf dieser Frage - wenn auch lange unbemerkt von der Bevölkerung. Verfolgt wird der Weg der Volkskammerpolitik bis zur Einheit. Den Weg, den politische Laien gestalten konnten und mussten, und für den manchmal auch ein Crashkurs in Verwaltungsrecht ausreichte, um entscheidende Weichen zu stellen.

Der zweite Teil der Dokumentation setzt am Vorabend der Deutschen Einheit ein. Es ist Herbst im Jahr 1990 - und das Spiel um Macht und Einfluss ist in vollem Gang. Es ist "Das Jahr der Zocker"- die Zeit der großen Träume und Möglichkeiten. Während sich die Länder neu bilden müssen und mancherorts noch über Landeshauptstädte sinniert oder auch gestritten wird, nutzen in abgelegenen Landstrichen die Kommunalpolitiker die Gunst der Stunde, um gewitzt und unorthodox erste Fördertöpfe ausfindig zu machen und auszuschöpfen. Gerd Gies, Josef Duchac und Kurt Biedenkopf sind die ersten Ministerpräsidenten der neuen Länder - mit sehr unterschiedlichen Startvoraussetzungen. Stasi-Vorwürfe kommen ans Licht und werfen wichtige politische Entscheider und Entscheidungen aus der Bahn.

Der dritte Teil "Die Zeit der Strategen" taucht ein in die Jahre von 1991 bis 1994. Es sind Jahre, in denen tiefgreifende strukturelle und gesellschaftliche Umbrüche für viel Frust, Wut und Verlustgefühle sorgen. Jahre, in denen die Menschen in allen drei Ländern versuchen, unter sehr schwierigen Bedingungen einen Alltag zu bewerkstelligen. Während in Magdeburg eine Regierungskrise die nächste jagt, wachsen Kurt Biedenkopf in Dresden und Bernhard Vogel in Erfurt zu echten Landesvätern heran - an der Spitze eines Kabinetts aus Naturtalenten, wie Vogel betont: "Mich beeindruckt, wie viele ohne jede Vorbereitung von heute auf morgen zu Landräten, und auch von heute auf morgen zu Ministern geworden waren. Die Hochachtung vor denen, die konnten, was sie nicht lernen durften vorher, ist viel größer als die Tatsache, dass einige überfordert waren und es nicht geschafft haben." Prägend sind in diesen Jahren die Erfahrung von Arbeitslosigkeit, nervenaufreibender Vergangenheitsbewältigung und gefühltem Stillstand. Aber auch - gerade in der Provinz - von Aufbruch und Hoffnung.

Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)

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