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"Abenteuer Wissen" untersucht die permanenten Angriffe aufs Trommelfell

Archivmeldung vom 27.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lärm macht krank, das ist medizinisch erwiesen. Jährlich sterben über 2500 Menschen an den Folgen von Stress durch Lärm. Bild: ZDF und [M] Robert Wiezorek
Lärm macht krank, das ist medizinisch erwiesen. Jährlich sterben über 2500 Menschen an den Folgen von Stress durch Lärm. Bild: ZDF und [M] Robert Wiezorek

Am Internationalen Tag des Lärms geht "Abenteuer Wissen" mit Karsten Schwanke am Mittwoch, 29. April 2009, 22.15 Uhr im ZDF auf Spurensuche in der akustischen Welt und zeigt die Ursachen und Auswirkungen von Lärm in einer modernen Zivilisation voller Störgeräusche.

Dass sich die Ohren als ein uraltes biologisches Warnsystem nie ausschalten lassen, erzeugt in lärmreichen Zeiten Stress mit fatalen Folgen: Jährlich sterben 2700 Menschen an den Folgen des Krachs.

Stadtplaner beobachten das Phänomen, dass bestimmte öffentliche Orte ohne offensichtlichen Grund gemieden werden. Schallmessungen ergeben dann häufig, dass dort ein unhörbarer Lärm herrscht: Infraschall, erzeugt von Luftströmungen. Viele Tiere hören Infraschall, Elefanten kommunizieren sogar damit. Menschen reagieren eher mit Panikgefühlen - Effekte, die das Kino bewusst nutzt, die aber auch als Problem auftreten: Industrieanlagen erzeugen Infraschall, der krank macht, wie das Beispiel des Ehepaars Weil aus dem ländlichen Grünstadt zeigt.

Akustiker wagen sich in die Lärmbrennpunkte Deutschlands: Autobahnen, Bahnlinien, Fabriken. Denn sie wissen: Nur eine exakte Kartierung ermöglicht effektive Lärmbekämpfung. In Berlin haben sie zwölf Monate lang gemessen, rund um die Uhr - einzelne Lärmspitzen ebenso wie Durchschnittswerte. Ihr Ziel: einen Lärmatlas zu erstellen, der zeigt, wo es zu laut zum Leben ist.

Leben hinter Lärmschutzwänden - der verzweifelte Versuch, den Krach auszusperren. Könnte man nicht die Lärmquellen abschalten? Die "akustische Kamera", ringförmig angeordnete Mikrophone kombiniert mit einer Videokamera, hilft Straßenbauern, sich ein Bild vom Verkehrslärm zu machen. Und siehe da: nicht die Motoren sind die Hauptursache, sondern die Reifen! Hersteller arbeiten zwar an leiseren Modellen, doch solange die Angabe von Lärmemissionen bei Reifen nicht vorgeschrieben ist, bleibt es nahezu unmöglich, sich für leisere Produkte zu entscheiden. Den Betroffenen bleibt nur die Schalldämmung zuhause. Nun wird an der TU Berlin das erste aktive Schallschutzfenster entwickelt. Die Ingenieure nutzen sogenannten "Antischall", ein künstliches Geräusch, das dem störenden Lärm entgegenwirkt.

Quelle: ZDF

 

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