Erste Monitor-Sendung 2007 mit Schwerpunkt zur globalen Erderwärmung
Archivmeldung vom 03.01.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Jahresbeginn widmet sich das ARD-Politikmagazin "Monitor" in einer Schwerpunktsendung einem der wichtigsten Themen unserer Zeit: der globalen Erderwärmung. Unter dem Begriff "die vier Elemente" bringt "Monitor" vier Filme zu unterschiedlichen Aspekten des weltweiten Klimawandels, die inhaltlich aufeinander aufbauen werden.
Die Sendung beschreibt wie wir von der globalen Erderwärmung konkret
betroffen sind, wer dafür verantwortlich ist, wie die Zukunft der
Erde aussehen könnte und wie sich aus lokalen Ursachen globale Folgen
entwickeln. Gast im Studio bei Monitor-Chefin Sonia Mikich ist Frank
Schätzing, der über Ursachen und Konsequenzen aus dem Klimawandel
Auskunft gibt.
Die Themen im Überblick:
Das Ende der Gletscher - Der Klimawandel ist in den Alpen bereits
in vollem Gang. Hier zeigt sich, worauf sich der Rest des Globus in
Zukunft einstellen muss. MONITOR besucht mit Professor Hartmut Graßl,
dem langjährigen Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie
in Hamburg, der bis 1999 auch das Weltklimaforschungsprogramm
leitete, die bedrohten Alpen-Gletscher. Was man dort sieht,
schockiert: Schmelzwasser staut sich hoch im Gebirge und droht sogar
Bergdörfer zu überschwemmen.
Das Märchen vom vorbildlichen Klimaschützer Deutschland - Wer das
Klima schützen möchte, muss die CO2-Verschmutzung reduzieren. Doch
Deutschland gefährdet fahrlässig das wichtigste Klimaschutzinstrument
der Europäischen Union, den so genannten Emissionshandel. Dieser soll
eigentlich der Verschmutzung der Atmosphäre ein Ende setzen.
Deutschland aber spielt falsch und schützt ausgerechnet die größten
Klimasünder: die Stromkonzerne mit ihren Braunkohlekraftwerken. Neue
Braunkohlekraftwerke dürfen 14 Jahre lang in Betrieb bleiben, ohne
auch nur das Geringste für den Klimaschutz investieren zu müssen.
Eine Sonderregel, die die EU-Kommission in einem blauen Brief an die
Bundesregierung gerade deutlich kritisiert hat. Obwohl die
Stromkonzerne in Deutschland kaum etwas für den Klimaschutz tun
müssen, haben sie die Kosten für den kaum stattfindenden
Emissionshandel bereits auf den Strompreis umgelegt und verdienen
schon jetzt zusätzlich Milliarden Jahr für Jahr.
Die Zukunft der Meere - Der Klimawandel sorgt in den Meeren für
bedrohliche Veränderungen: Fischschwärme wandern weit in den Norden,
Korallenriffe lösen sich auf, Methanhydrate am Meeresboden drohen
Tsunamis auszulösen und der Meeresspiegel steigt unaufhaltsam an. All
dies haben die Klimaforscher im "Wissenschaftlichen Beirat Globale
Umweltveränderungen" zusammengefasst, in einem Sondergutachten für
die Bundesregierung. Ihr Fazit: Die Emissionen müssen radikal gesenkt
werden. Denn die nächsten 20 Jahre werden darüber entscheiden, wie es
um den Zustand der Meere bestellt sein wird.
Kann die Kernenergie den Klimawandel stoppen? - Die Befürworter
der Kernenergie wittern Morgenluft. Zum ersten Mal seit der
Katastrophe von Tschernobyl wird in einem EU-Land wieder ein neues
Kernkraftwerk gebaut. Der Klimawandel liefert den Bauherren ein neues
Argument: Die Kernenergie sei klimafreundlich, denn sie produziert
kein Treibhausgas CO2. Was ist dran an der Behauptung, dass die
Kernenergie den Klimawandel stoppen kann? Wie viele Kernkraftwerke
müssten gebaut werden, wollte man die dreckigen Kohle-, Öl- und
Gaskraftwerke durch Atommeiler ersetzen?
MONITOR zeigt, was es bedeutet, wenn man das Argument "Klimaschutz durch Kernenergie" ernst nimmt. Allein in Deutschland würden dann statt 17 Kernkraftwerken 60 Atommeiler stehen.
Quelle: Pressemitteilung WDR