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Die Blutspur der Dopingbetrüger nach Vancouver

Archivmeldung vom 08.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
	  Interview mit Bernhard Kohl, geständiger Doper und ehemaliger Radprofi. Bild: ZDF und Gérard Krieger
Interview mit Bernhard Kohl, geständiger Doper und ehemaliger Radprofi. Bild: ZDF und Gérard Krieger

Das Thema Doping wird auch bei den in wenigen Tagen beginnenden Olympischen Winterspielen von Vancouver auf der Tagesordnung stehen. Die Dokumentation "Mission Gold - Die Blutspur der Dopingbetrüger", die das ZDF am Mittwoch, 10. Februar 2010, um 23.15 Uhr ausstrahlt, blickt hinter die Fassade des aktuellen Dopingkampfes, sie zeigt die Schwierigkeiten auf, den Betrügern das Handwerk zu legen, und verdeutlicht, dass neuartige Dopingmittel längst entwickelt werden.

"Wir wollen jeden Betrüger überführen", so heißt das offizielle Bekenntnis der Verantwortlichen der Winterspiele von Vancouver. Das Ergebnis der ZDF-Recherchen lässt am Erfolg dieser Bemühungen aber zweifeln.

Turin, Olympische Winterspiele 2006: eine Razzia im Quartier der österreichischen Langläufer und Biathleten. Die italienische Polizei findet bei ihrer spektakulären Aktion Hunderte verbotener Substanzen und Utensilien zum Blutdoping. Was die Beamten damals noch nicht ahnen: Die Geschichte wird auch noch die folgenden Winterspiele in Vancouver überschatten.

Wien, Alserbachstraße 18. In einem schmucklosen Bürogebäude der 80er Jahre hat die Bluttransfusionsfirma Humanplasma ihren Geschäftssitz. Hier wird man nervös, als die Nachricht von der Razzia in Turin bekannt wird. Seit Jahren wurde hier nach Ermittlungen der österreichischen Staatsanwaltschaft Blutdoping durchgeführt. Die "Kunden": internationale Spitzensportler. Mehrere hundert Blutbeutel waren zu Dopingzwecken bei Humanplasma eingelagert. Die Firma bestreitet die Blutabnahmen nicht, habe diese aber 2006 nach dem Skandal von Turin eingestellt. Doch wessen Blut war dort gelagert? Welche Sportler wollten sich dopen? Waren auch deutsche Athleten beteiligt, wie es der österreichische NOK-Chef Karl Stoss behauptet? Gab und gibt es noch mehr Dopingnester, die bis heute unerkannt blieben?

Blutdoping ist auch kurz vor den Spielen in Vancouver unter den betrügenden Sportlern eine der beliebtesten Formen der Leistungssteigerung. Die meisten Doper bleiben weiterhin unerkannt. Das wissen auch die Verantwortlichen im internationalen Sport und geben dennoch ihren Kampf um sauberen Sport nicht auf. So etwa beim internationalen Skiverband FIS. Dort werden Listen mit verdächtigen Sportlern geführt, bei denen Betrug vermutet wird. Darunter auch Kunden der Firma Humanplasma. Nur handfeste Beweise gibt es so gut wie nie.

Mit der Dokumentation "Mission Gold - Die Blutspur der Dopingbetrüger" führen die beiden Autoren Felix Hero und Ralf Paniczek (Redaktion: Elmar Theveßen) die erfolgreiche Doku-Reihe der ZDF-Doping-Taskforce weiter, die 2008 für den Grimme-Preis nominiert war.

Quelle: ZDF

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