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ZDFinfo-Doku-Reihe über die Verbrechen von Lügde: "Die Kinder von Lügde – Alle haben weggesehen"

Archivmeldung vom 14.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: ZDF Fotograf: Mona Eing / Michael Meissner
Bild: ZDF Fotograf: Mona Eing / Michael Meissner

Der "Fall Lügde" war eine jener überregionalen Nachrichten aus den Jahren 2018 und 2019, die sich in das öffentliche Bewusstsein gebrannt haben: Es ging um sexuelle Verbrechen an mindestens 32 Kindern, die über 20 Jahre lang verübt wurden. Die vierteilige Dokureihe "Die Kinder von Lügde – Alle haben weggesehen" am Freitag, 18. November 2022, ab 20.15 Uhr in ZDFinfo, versucht herauszufinden, wie es möglich war, dass so viele Menschen weggesehen haben: auf dem Campingplatz, im Ort, bei den Jugendämtern, bei der Polizei.

Mutmaßlich zwei Haupttäter verübten auf einem Campingplatz in Lügde-Elbrinxen, einem beschaulichen Ort im Weserbergland, zwanzig Jahre lang ungestört sexuelle Verbrechen an mindestens 32 Kindern. Andere nahmen regelmäßig via Livestream teil. Die Polizei stellte etwa 14 Terabyte an Missbrauchsbildmaterialien sicher. Trotz Hinweisen auf die Täter ans Jugendamt durch eine Angestellte des Jobcenters, Mitarbeiter des Kindergartens, eine Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes sowie besorgte Bekannte, wurde diesen Hinweisen nicht nachgegangen, die Polizei von den Ämtern nicht eingeschaltet.

Die Mutter eines Opfers zeigte den Haupttäter 2018 schließlich wegen wiederholten Missbrauchs ihrer Tochter an und brachte so den ganzen Fall ins Rollen. Nach der Verhaftung im Dezember 2018 wurden die geständigen Täter im September 2019 zügig verurteilt. Während der Nachforschungen kam es jedoch zu zahlreichen Ermittlungspannen der Polizei, die bis heute nicht vollständig aufgeklärt sind. Die Täter sitzen derzeit ihre langjährigen Haftstrafen ab. Sie erwartet im Anschluss die Sicherheitsverwahrung.

Der erste Teil schildert das Umfeld des Haupttäters. Der zweite Film widmet sich den staatlichen Institutionen und Einrichtungen und fragt nach, warum sie die Taten nicht verhindert haben. Der dritte Teil beleuchtet die Rolle und Arbeitsweise der Polizei und Ermittler. Der vierte Teil begleitet die Urteilsfindung vor Gericht und den parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Er kehrt zu den Menschen des ersten Teils zurück, zu den Familien der Überlebenden und zum Schauplatz der Taten und fragt, inwieweit die Gesellschaft ihren Teil dazu beigetragen hat, dass dieser Missbrauch Jahrzehnte lang möglich war.

Die Folgen im Überblick in ZDFinfo am Freitag, 18. November 2022:

  • 20.15 Uhr "Die Kinder von Lügde – Alle haben weggesehen: Der Campingplatz-Animateur" (1/4)
    Film von Lisa-Marie Schnell
  • 21.00 Uhr "Die Kinder von Lügde – Alle haben weggesehen: Blinde Wächter" (2/4)
    Film von Volker Wasmuth und Tabea Mirbach
  • 21.45 Uhr "Die Kinder von Lügde – Alle haben weggesehen: Kein Freund und Helfer" (3/4)
    Film von Patrick Zeilhofer
  • 22.30 Uhr "Die Kinder von Lügde – Alle haben weggesehen: Ein Leben lang" (4/4)

Quelle: ZDFinfo (ots)


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