Ärzte bekennen sich erstmals öffentlich zu Behandlungsfehlern
Archivmeldung vom 30.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIrren gilt als menschlich, aber dürfen auch Ärzte irren? Es kann jeden von uns treffen: bei der Routinebehandlung beim Hausarzt oder beim Spezialisten. Wenn Patienten zu Opfern werden - darum geht es in der ZDFzoom-Ausgabe "Ärztepfusch? Patienten klagen an" am Mittwoch, 1. Februar 2012, 22.45 Uhr.
ZDFzoom-Reporter Wolfgang Klauser hat in Kliniken recherchiert und Ärzte getroffen, die erstmals öffentlich Kunstfehler zugeben. Gestoßen ist Klauser auf enormen Spardruck und Personalmangel, aber auch auf Eitelkeit und Geldgier. In seinem Film begleitet er Opfer und ihre Angehörigen auf ihrer verzweifelten Suche nach der Wahrheit und ihrer Forderung nach Gerechtigkeit.
Mehr als 17 000 Patienten sterben pro Jahr in Deutschland an den Folgen von Ärztepfusch, schätzt das Aktionsbündnis Patientensicherheit. Behandlungsfehler in Kliniken können in einem sich selbst kontrollierenden System aus Krankenhausverwaltung und Ärztekammer verschwiegen werden. Sollte ein Arzt dann doch einmal auspacken und Missstände beim Namen nennen, wird dieser so genannte "Whistleblower" durch Androhung der Kündigung beziehungsweise juristischer Folgen massiv unter Druck gesetzt.
Der Film erzählt persönliche Schicksale von Menschen in Grenzsituationen und ist zugleich ein schonungslos offener Beitrag über strukturelle Fehler im Gesundheitssystem und den "ganz normalen Wahnsinn" an deutschen Kliniken.
Quelle: ZDF (ots)