"Wissen hoch 2" in 3sat mit Wissensdoku und "scobel" zum Thema Angst
Archivmeldung vom 25.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttZittern, Herzrasen, Schweißausbrüche, Stress pur: Angst ist überlebenswichtig, kann aber auch krank machen. "Wissen hoch 2" beschäftigt sich am Donnerstag, 1. Oktober 2020, um 20.15 Uhr in der Dokumentation "Unsere Angst - Erforschung eines Urgefühls" mit neuen wissenschaftlichen Ergebnissen zur Angst. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel - Angst frisst Verstand".
Beide Sendungen zeigt 3sat in Erstausstrahlung. Die Dokumentation ist ab Sendedatum ein Monat lang in der 3sat-Mediathek verfügbar, die Sendung "scobel" ist fünf Jahre lang abrufbar.
In den vergangenen Jahren ist es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gelungen, die menschliche Angst weiter zu entschlüsseln und völlig neue Ansätze für Therapien zu entwickeln. Die niederländische Forscherin Merel Kindt zum Beispiel behauptet, eine Pille gegen Angst entdeckt zu haben: Eine dreiminütige Konfrontation mit der angstauslösenden Situation, danach eine Nacht Schlaf und ein Betablocker - und schon seien Menschen mit Klaustrophobie, Angst vor Spinnen, Mäusen oder gar Hühnern völlig angstfrei. Die Ursache von Panikattacken untersucht am Universitätsklinikum Freiburg das Team um Psychiaterin Katharina Domschke mit überraschenden Erkenntnissen: Viele Angstanfälle werden unbewusst von den Patienten selbst ausgelöst oder provoziert. Die Dokumentation "Unsere Angst - Erforschung eines Urgefühls" von Roberto Verdecchia und Julia Zipfel beschäftigt sich mit der Entstehung von Angst und stellt neue Therapieformen vor. Sie fragt auch, wie die Coronapandemie das Angstempfinden beeinflusst, ob man mit Hilfe von Virtual Reality Angst besiegen kann und weshalb sich viele Menschen so schrecklich gerne gruseln.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen in "scobel - Angst frisst Verstand", wie Angst zunehmend unser Sein beherrscht. In Coronazeiten haben nicht nur Verschwörungstheorien Hochkonjunktur. Statt Utopien bestimmen immer öfter Dystopien unsere Zukunftsvorstellung. Auch, weil sich die Visionen der Vergangenheit zu den Problemen der Zukunft wandeln: Persönliche Freiheit und Mobilität zerstören auch den Planeten. Der Glaube an die Allmacht der Wissenschaft und an den technologischen Fortschritt ist Skepsis gewichen. Einige suchen ihr Heil in Verschwörungstheorien oder in der Vergangenheit. Entweder wollen sie Amerika wieder "great" machen oder Deutschland wieder "deutsch". Das Coronavirus ist in dieser Gemengelage letztlich vielleicht nur ein Brandbeschleuniger in einer schon vorher von Angst zerfressenen Gesellschaft. Zu Gast sind der Makrosoziologe Heinz Bude, der Psychiater und Neurologe Borwin Bandelow sowie die Politikwissenschaftlerin und Zukunftsforscherin Petra Schaper Rinkel.
In 3sat steht mit "Wissen hoch 2" der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um 20.15 Uhr beleuchtet die Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Und im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen zum Thema.
Quelle: 3sat (ots)