MONITOR-Spezial: Unser Konsum - Euer Hunger - Wer profitiert von der weltweiten Nahrungsmittelkrise?
Archivmeldung vom 11.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Preise auf den Lebensmittelmärkten explodieren, der Mais ist allein in den vergangenen vier Monaten um über 70% teurer geworden. Getreide um über 100 Prozent. Gleichzeitig wachsen die Profite der Lebensmittelspekulanten, innerhalb eines Jahres sind die Spekulationssummen um 600% gestiegen. In vielen armen Ländern der Welt finden Hungeraufstände statt.
MONITOR-Spezial untersucht die Hintergründe der neuen Globalisierungsfolgen und fragt: Wer ist schuld, wenn in Kenia die Maispreise steigen, in Deutschland Milch weggeschüttet wird und in Indien verzweifelte Bauern Selbstmord begehen? Konsumieren wir im Westen zu viel hochsubventioniertes Fleisch? Oder treiben Hedge Fonds die Preise hoch? Brauchen wir neue Importzölle und Entwicklungsfonds, damit die ärmsten Regionen der Welt modern und ausreichend produzieren? Der Markt wird die weltweite Lebensmittelkrise nicht alleine bewältigen. Alle praktischen Lösungen, so viel steht fest, müssen global organisiert werden. Reine Absichtserklärungen, wie die des Welternährungsgipfels von Rom, reichen nicht aus. Monitor spezial fragt nach unserer Verantwortung.
Folgende Themen sind geplant:
Wetten auf Nahrung - Der Druck der Spekulanten auf die Lebensmittelpreise. In einem Doppelportrait wird gezeigt, wie die Arbeit eines Hedge-Fonds-Managers in Wien mit dem Alltag einer Familie in Nairobi zusammenhängt.
Gute Geschäfte, ruinierte Bauern - Agrarkonzerne, die Politik und die Selbstmordwelle indischer Bauern
Not für die Welt - der unfaire Handel der EU mit Entwicklungsländern Wie die EU-Agrarwirtschaft mit Dumpingpreisen für Milch und Fleisch Märkte armer Länder unter-graben hat.
Versklavt und vertrieben: Die Verlierer des Biosprit-Booms Zuckerrohr und Soja aus Brasilien sichern unseren Bedarf an Biosprit ab. Ein Zukunftsmarkt - aber zu Lasten der Umwelt und vor allem der brasilianischen Arbeiter. Deutsche Banken gehören zu den wichtigsten Geldgebern.
Nachdenken über Lösungen: Interview mit Jeffrey Sachs. Der US-Ökonom und Regierungsberater sagt, der Markt werde die weltweite Lebensmittelkrise nicht alleine bewältigen. Alle praktischen Lösungen müssen global durch die UN organisiert werden. Ein Fonds für die Landwirtschaft der Ärmsten ist jetzt schon möglich.
Quelle: WDR