Wenn Entzündungen krank machen: "WissenHoch2" in 3sat mit Dokumentation und "scobel - Krankheiten als Erbe der Evolution"
Archivmeldung vom 16.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttEntzündungen sind natürliche Reaktionen des Immunsystems, um Krankheitserreger zu beseitigen. Wenn dieser Schutzmechanismus außer Kontrolle gerät, können gefährliche Krankheiten entstehen. Weltweit wird mehr als die Hälfte aller Todesfälle durch chronisch entzündliche Krankheiten verursacht. "WissenHoch2" in 3sat beschäftigt sich am Donnerstag, 22. Oktober 2020, um 20.15 Uhr in der Dokumentation "Schwelbrand im Körper.
Wenn Entzündungen krank machen" mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Erstausstrahlung "scobel - Krankheiten als Erbe der Evolution".
Depression, Krebs, Diabetes, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen - neue Forschungen führen immer mehr schwere Erkrankungen auf Entzündungsprozesse im Körper zurück. Dass aus Übergewicht eine Insulinresistenz (Diabetes Typ 2) entsteht, kann eine Folge von chronischen niedrigschwelligen Entzündungen im Fettgewebe sein. Der Diabetologe Matthias Laudes vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein beobachtete, dass einige seiner adipösen Patienten eine chronische Entzündung im Gehirn mit sich tragen - dort, wo das Appetitzentrum sitzt. Kann eine Entzündung für Adipositas und Diabetes Typ 2 verantwortlich gemacht werden? Wie schnell unkontrollierte Entzündungen dem Körper schaden können, zeigt auch COVID-19: Das Virus kann Gefäße im ganzen Körper angreifen. Bei schweren Verläufen reagiert das Immunsystem über - im schlimmsten Fall führt das zu Organversagen. Wissenschaftler versuchen, die Mechanismen des Immunsystems zu entschlüsseln und herauszufinden, wie chronische Entzündungen behandelt oder gar verhindert werden können. Die Dokumentation "Schwelbrand im Körper. Wenn Entzündungen krank machen" von Marilena Schulte und Maike Wurtscheid stellt den aktuellen Stand der Wissenschaft vor.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt "scobel - Krankheiten als Erbe der Evolution". Der Homo sapiens ist aus Sicht der Evolutionsbiologie eine Mängelkonstruktion: seit jeher anfällig für Leiden aller Art. Die Evolutionsmedizin sucht mithilfe der Molekulargenetik und Untersuchungen an Tieren, fossilen Menschen und Mumien nach neuen Erkenntnissen über die Entstehung von Krankheiten wie Arteriosklerose, Krebs, Adipositas, Allergien, Alzheimer bis hin zu Depressionen. Auch neue Therapien und vor allem die Möglichkeiten der Gesundheitsprävention erforscht die junge Wissenschaft. Zu Gast bei Gert Scobel sind Johannes Krause, Biochemiker, Archäogenetiker und Direktor des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Leipzig, Luzie Verbeek, Ärztin, Autorin und Koordinatorin für Klimawandel und Gesundheit am Robert-Koch-Institut in Berlin, sowie Frank Rühli, Direktor des Instituts für evolutionäre Medizin der Unimedizin Zürich und Leiter der Paläopathologie und die Mummies Study Group. Er hat die Mumien von Ötzi und Tutanchamun untersucht.
In 3sat steht mit "WissenHoch2" der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um 20.15 Uhr beleuchtet die Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Und im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen zum Thema.
Quelle: 3sat (ots)