Mein Zuhause hat vier Räder
Archivmeldung vom 25.01.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttFür immer mehr Menschen steht das Reisen mit dem Wohnmobil für Unabhängigkeit und Freiheit, zumal Reisemobil und Caravan immer komfortabler werden. Mittlerweile sind in Deutschland eine halbe Million Wohnmobile angemeldet. Viele Wohnmobilisten sind Best-Ager - aktive Rentnerinnen.
Per Wohnmobil suchen sie spannende Erfahrungen, die womöglich in ihrem Berufsleben gefehlt haben, und wollen etwas erleben. Doch auch jüngere Leute sind unterwegs: Als "digitale Nomaden" möchten sie online per Laptop ihrem Beruf nachgehen, während ihr Wohnmobil da steht, wo andere Urlaub machen. Die dreiteilige Reportage "Mein Zuhause hat vier Räder" erzählt Geschichten von Menschen unterwegs - ab 30. Januar um 21 Uhr im SWR Fernsehen.
Die "Greenhorns" Herbert und Hilde Kiegeland (70 und 65), träumen vom freien Leben per Wohnmobil, sind aber noch nie damit gefahren. Der SWR begleitet sie bei der schwierigen Suche nach dem passenden "Womo" und auf ihrer ersten Tour mit einem Mietfahrzeug zu den oberitalienischen Seen. Alles ist neu für sie: vom Fahren auf der Autobahn mit dem ungewohnt großen Gefährt, bis zum Entsorgen von Abwasser und Campingtoilette - jeder Handgriff will überlegt sein. Auf der Suche nach einem Fahrzeug, das zu ihnen passt, vergleichen sie die Modelle auf den Campingplätzen.
Greenhorns, Globetrotter und Nonkonformisten Die "digitalen Nomaden" Nima und Steve (42 und 38) sind seit Jahren unterwegs. Sie leben und arbeiten im selbstausgebauten LKW, sie als Texterin und Coach, er als Software-Entwickler für Kletterparks. Das Kamerateam trifft sie beim Überwintern in Süd-Griechenland und ein halbes Jahr später in den nordgriechischen Bergen. In ihrem Blog informieren sie über die Lebenshaltungskosten. Ist dieses Leben für sie von Dauer, oder werden sie es irgendwann ändern? Patrick und Verena aus dem schwäbischen Allgäu waren schon mehrere Jahre mit dem selbstausgebauten LKW in Afrika. Da wurden sie überfallen. Doch das Trauma scheint überwunden, jetzt geht es wieder nach Afrika. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben ihren Abschied von den Großeltern in Leutkirch mit und die letzten 300 Kilometer vor der Fähre nach Algeciras. Wird das was mit ihren Plänen vom Bücherschreiben und Vorträge halten über Afrika?
Geführte Touren daheim und im Ausland
Der erfahrende Reiseleiter Siggi Wagner (76) aus Biberach hat vor Jahrzehnten die "geführte Wohnmobiltour" erfunden. Als es noch kein Internet, kein Handy und kein Navi gab, war ein durchgeplantes Roadbook für eine Reise durch Länder wie Marokko ein gefragter Service. Heute führt Siggi eine kleine Gruppe von älter gewordenen Wohnmobilfans durch seine Heimat Oberschwaben. Hier kann er ihnen, die früher ferne Länder bereisten, ganz komfortabel die Highlights seiner Heimat zeigen. Kommt das an?
Der ehemalige Fußballtrainer Giacomo Belardi (70), gebürtiger Römer, aufgewachsen in Augsburg, war vor seiner Pensionierung Geschäftsmann. Heute führt er die wohl größte Gruppe von Womo-Fans durch seine Heimat Italien: Rentnerinnen und Rentner, die einen Urlaub nach dem anderen machen. Die Anschaffung ihrer teuren Reisemobile liegt zwischen 80.000 und 120.000 Euro - und das muss schließlich ausgenutzt werden.
Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)