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ZDF-Wissenschaftsmagazin "Abenteuer Wissen" über "Segen und Fluch des weißen Goldes"

Archivmeldung vom 16.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
"Der Monte Kali in Nordhessen: Er gehört mit über 100 Millionen Tonnen Salz zur höchsten Erhebung an der Werra und gilt als eines der größten Ökoprobleme in Deutschland." Bild: ZDF und Ingo Herbst
"Der Monte Kali in Nordhessen: Er gehört mit über 100 Millionen Tonnen Salz zur höchsten Erhebung an der Werra und gilt als eines der größten Ökoprobleme in Deutschland." Bild: ZDF und Ingo Herbst

Im Innern der Erde schlummert ein wichtiger Rohstoff: Der Mineraldünger Kalisalz ist einer der Exportschlager Deutschlands. Aber die Überreste aus der Düngerproduktion verseuchen nachhaltig Böden und Flüsse. Auch ist der Rohstoff irgendwann aufgebraucht. Was passiert dann mit der Nahrungsmittelproduktion? "Abenteuer Wissen" besucht für die Sendung am Mittwoch, 17. Februar 2010, 22.15 Uhr, Sarah Auyango Obama, die Großmutter von US-Präsident Barack Obama, in Kenia und lässt sich eine neue Feldanbaumethode zeigen, die Kunstdünger und Insektengifte durch biologische Methoden ersetzt.

Für Erfinder Dr. Hans Rudolf Herren stellt dieses Projekt "Push Pull" eine Alternative zu den gängigen Kunstdüngern und Pestiziden dar. Der Schweizer ist Träger des Welternährungspreises und Mitverfasser des aktuellen Weltagrarberichts.

Der Abbau von Kalisatz ist ein Hightech-Unternehmen. Mit gigantischen Maschinen wird die weiße Fracht ans Tageslicht befördert: Kalisalz für Dünger, Steinsalz auf den Abraum. Der Bedarf an Kalisalz ist immens, denn die ständig wachsende Weltbevölkerung will ernährt werden. Doch es zeigt sich zunehmend, dass der tiefe Eingriff ins Erdinnere schwerwiegende Folgen für die Natur haben kann. Der Salzabfall aus der Düngerproduktion kann nicht mehr verwendet werden und lagert aufgeschüttet unter freiem Himmel. Zeugnis davon ist der "Monte Kali" zwischen Hessen und Thüringen: Fast 150 Millionen Tonnen Abfall-Salz sind hier 200 Meter hoch aufgeschüttet. Außerdem werden in die Werra Jahr für Jahr rund sieben Millionen Kubikmeter salzhaltige Abwässer eingeleitet. Das Trinkwasser ist bedroht, die ersten Brunnen sind bereits unbrauchbar. Mittlerweile leben Salzwasserkrebse in dem Süßwasserfluss. Eine Öko-Wüste mitten in Deutschland.

Quelle: ZDF

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