Gefährliche Signale – Feind hört mit
Archivmeldung vom 07.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" über geheime Befehlszentralen, unterirdische Abhörstationen und historische Lichtsignalgeber am Mittwoch, 9. November 2005, 22.15 Uhr.
"Objekt 7001" heißt eine unterirdische Anlage in
Brandenburg, die Mitte der achtziger Jahre gebaut wurde und nach der
Wende in Vergessenheit geriet: eine geheime Befehlszentrale des DDR-
Innenministeriums im Kriegsfall. Das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen
mit Wolf von Lojewski" zeigt am Mittwoch, 9. November 2005, 22.15
Uhr, erstmals Kameraaufnahmen der geheimen Bunkeranlage. 15 Jahre
nach dem Ende der DDR wird exklusiv für das Filmteam des ZDF die
Befehlszentrale des Bunkers geöffnet.
"Abenteuer Wissen" offenbart
Geheimnisse der DDR-Nachrichtentechnik und zeigt, wie sich DDR-
Minister mit luxuriös gefliestem Bad das Leben auch im Atomkrieg
angenehm gestalten wollten.
Das ZDF-Magazin sucht in der aktuellen Sendung "Gefährliche Signale –
Feind hört mit" in Bunkern und Sperrgebieten Antworten auf die
Frage, ob die Hochtechnologie wirklich Kriege entscheiden oder
vermeiden konnte. Die "Abenteuer Wissen"-Autoren sind unterwegs an
der wichtigsten Abhörstation der westlichen Welt, dem Berliner
Teufelsberg. 100 Kilometer hinter dem Eisernen Vorhang belauschten
bis 1993 Spezialisten der amerikanischen und britischen
Militärgeheimdienste die Sowjetunion und ihre Verbündeten. Mit
Sondergenehmigung gehen die beiden Bunkerforscher Sascha Keil und
Sebastian Tenschert Gerüchten um unterirdische Anlagen auf dem
künstlichen Berg nach. Auf Expedition ins ehemalige Sperrgebiet der
Spionageburg entdecken sie, was die "Field Station Berlin" mit
Hitlers Plan für die "Reichshauptstadt Germania" zu tun
hat.
Im 20. Jahrhundert setzte eine beispiellose Jagd nach dem
technischen Vorsprung in der militärischen Nachrichtentechnik ein.
Von den ersten Funkgeräten bis zur hochgerüsteten Abhörstation ging
es immer um den entscheidenden Schritt, den man dem Feind voraus ist.
So auch im ersten Krieg des jungen Deutschen Kaiserreiches 1904. Bei
der blutigen Niederschlagung des Herero-Aufstands im heutigen Namibia
kamen zum ersten Mal drahtlose Funkgeräte, die erst ein Jahr zuvor
von Telefunken entwickelt worden waren, und Lichtsignalgeber –
Heliographen genannt – in einem deutschen Krieg zum Einsatz. Sie
boten einen entscheidenden Vorteil: Die Abteilungen der Schutztruppen
konnten sich über die Linien des Feindes hinweg verständigen.
Quelle: Pressemitteilung ZDF