3sat-Dokumentation "Magere Jahre? Wie wir uns in Zukunft ernähren können"
Archivmeldung vom 28.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn Zeiten des Klimawandels, internationaler Lieferengpässe und der globalen Energiekrise gerät auch die Ernährungssicherheit zunehmend unter Druck. Was bedeutet es, nachhaltig zu produzieren? Kann der steigende Bedarf mittels Bio-Anbau und regionaler Produkte gesichert werden? Muss sich der Speiseplan verändern – oder wird Essen gar zum Luxus für ein paar wenige? Mit diesen Fragen befasst sich am Mittwoch, 5. Oktober 2022, 20.15 Uhr, die Dokumentation "Magere Jahre? Wie wir uns in Zukunft ernähren können" von Florian Riedelsperger.
"Ohne Kunstdünger, ohne Pestizide lässt sich die Produktion nicht mehr steigern", meint Autor und Journalist Timo Küntzle und kritisiert eine romantisierende Vorstellung von der Landwirtschaft. Im niederösterreichischen Weinviertel kämpft ein Landwirt mit langen Dürreperioden. Der Weizen kann sein volles Potenzial nicht entwickeln oder vertrocknet, bevor er geerntet werden kann. Für Landwirt Lorenz Mayer ist ungewiss, ob er auch in zehn Jahren noch im Weinviertel anbauen kann. Zusätzlich gefährdet die Energiekrise die Lebensmittelproduktion.
Einerseits wird der Stickstoffdünger knapp, für dessen Herstellung Gas gebraucht wird, andererseits braucht es Gas für das Pasteurisieren von Milch. Die benötigte Hitze per Ölofen zu erzeugen, würde den Milchpreis um das Vier- bis Fünffache steigern. Beim Biobetrieb von Manuel Pichler scheint die Welt in Ordnung: Im niederösterreichischen Mank hält er Schweine und bewirtschaftet Ackerflächen mit Erdäpfeln und Mais. Den Dünger für seine Felder produzieren seine eigenen Schweine, denen wiederum das selbst angebaute Futter zur Verfügung steht. Im eigenen Hofladen verkauft er seine Erzeugnisse. In Masse wird bei ihm nicht produziert, dafür aber in bester Qualität.
Im Anschluss um 21.00 Uhr befasst sich die Dokumentation "Alles Beton – Von welchen Äckern sollen unsere Enkel essen?" mit der Frage, wie sich zunehmender Bodenverbrauch und steigende Flächenversiegelung auf die Ernährungssicherheit auswirken.
Quelle: 3sat (ots)