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Bioschutz statt Ackergift: "planet e." und "ZDFzoom" über Insektizide

Archivmeldung vom 25.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein Permakultur Garten / Landwirtschaft (Symbolbild)
Ein Permakultur Garten / Landwirtschaft (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Hätte das Bienen- und Insektensterben der vergangenen zehn Jahre viel früher verhindert werden können? Wurde zu spät dem Verdacht nachgegangen, dass giftige Insektizide wie die Neonicotinoide massiv zum Insektensterben beitragen?

Die ZDF-Umweltsendung "planet e." und die investigative Doku-Reihe "ZDFzoom" suchen gemeinsam, aber aus zwei unterschiedlichen Richtungen nach Antworten: "planet e." beleuchtet zunächst am Sonntag, 27. Oktober 2019, 15.00 Uhr, in "Bioschutz statt Ackergift", wie biologischen Pflanzenschutzmittel einen Verzicht auf giftige Insektizide möglich machen. Am Mittwoch, 30. Oktober 2019, 22.45 Uhr, geht dann "ZDFzoom" der Frage nach, wie der Streitfall Pestizide den Bayer-Konzern unter Druck setzt.

Zur Rettung der Bienen und Insekten können Fadenwürmer beitragen, die ohne Nebenwirkungen nur die Schädlinge angreifen, für die sie bestimmt sind. Die "planet e."-Doku zeigt, dass Landwirte solche Fadenwürmer, sogenannte Nematoden, in vielen Kulturen einsetzen. 30 Millionen davon passen in eine Handfläche.

In riesigen Fermentern produziert Ralf-Uwe Ehlers in seinem Unternehmen in der Nähe von Kiel täglich viele Milliarden der Tiere, die bei Hobbygärtnern, aber auch in Monokulturen wie dem Maisanbau zum Einsatz kommen. Nematoden und andere biologische Schädlingsbekämpfungsmittel sind weder für den Menschen noch für andere Tiere giftig. Und es gibt in der Regel keine giftigen Rückstände in Böden und Gewässern. Doch der Markt für biologische Pflanzenschutzmittel beträgt gerade einmal fünf Prozent. Ralf-Uwe Ehlers vermutet, dass der große Einfluss der agrochemischen Industrie einen höheren Marktanteil in den vergangenen Jahren verhindert hat: Noch werden in der konventionellen Landwirtschaft hohe Summen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln erwirtschaftet. Tausende Tonnen landen auf den Äckern, im vergangenen Jahr wurden für knapp 1,3 Milliarden Euro Pestizide in Deutschland verkauft.

Einige dieser Pestizide, wie die Neonicotinoide, stehen unter dem Verdacht, massiv zum Insektensterben beizutragen. Drei Neonicotinoide sind im vergangenen Jahr EU-weit wegen der Gefahr für die Bienen verboten worden. Für viele Kritiker war das längst überfällig war: Bereits im Jahr 1999 wurde ein Neonicotinoid als bienengefährlich verboten. Hat die Industrie mit Hilfe der Behörden ein Verbot über Jahre verschleppt?

Quelle: ZDF (ots)

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