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"ZDF.reportage: Wolf im Fadenkreuz"

Archivmeldung vom 10.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/ZDF/Felix Krüger"
Bild: "obs/ZDF/Felix Krüger"

Beim Wolf ist die Nation leidenschaftlich gespalten. Zwar begrüßt eine Mehrheit der Deutschen die Rückkehr des Wolfes. Doch dort, wo er neu auftaucht, herrscht mitunter blanke Angst.

Am Sonntag, 14. Juli 2019, 18.00 Uhr, erkundet die "ZDF.reportage: Wolf im Fadenkreuz - Zwischen Wut und Gelassenheit", wie der Wolf an verschiedenen Orten zwischen Nordseeküste und Südbrandenburg wahrgenommen wird. In der ZDFmediathek ist die Reportage von Felix Krüger bereits abrufbar.

"Wir sind kein Wolfsfutter", steht auf Plakaten bei einem Mahnfeuer im niedersächsischen Rodewald, wo sich mehr als 100 Wolfsgegner zum Protest verabredet haben. Viele dort sagen, dass die Situation völlig außer Kontrolle geraten sei. Mehr als 1000 Tiere sollen mittlerweile durch Deutschland streifen. Über 5000 Risse von Nutztieren wie Schafen, Ziegen und Ponys weist die Statistik der vergangenen zehn Jahren den Wölfen zu.

"Ich gehe nur noch mit Pfefferspray aus dem Haus": Solche Sätze hört man häufig in Regionen, in denen sich der Wolf angesiedelt hat. Im brandenburgischen Ziesar berichtet Ulrike H., dass die Wölfe auf dem Friedhof waren und dort einen Wassertrog für Gießkannen als Tränke genutzt hätten. Vasilio H. aus Winsen an der Aller schildert eine Begegnung mit einem Wolf frühmorgens mitten im Stadtzentrum.

"Der Wolf gehört hier nicht her", sagt ein Schafzüchter von der Nordseeküste. "Seit neun Generationen züchtet meine Familie Schafe, ich bin der Erste, der mit dem Wolf leben soll." Er will, dass das Land hinterm Deich zur wolfsfreien Zone wird. "Mit der Forderung nach wolfsfreien Zonen gaukelt man sich Sicherheiten vor, die nicht vorhanden sind", sagt Jens Matzen, der als sogenannter Wolfsmanager vom Umweltministerium in Schleswig-Holstein beauftragt ist, zwischen Tierhaltern und Wolf zu vermitteln. Nach seiner Überzeugung helfe nur ein guter Zaun. Allerdings ist der behördlich genehmigte Abschuss von zwei sogenannten "Problemwölfen", die zu häufig hohe Zäune überwunden haben, über Monate hinweg nicht gelungen. Das zeigt, wie schwer es ist, die Tiere in ihren großen Revieren überhaupt aufzuspüren.

Allerdings hat es in den 20 Jahren seit der Rückkehr des Wolfes noch keinen nachgewiesenen Angriff auf Menschen gegeben - doch die Angst scheint vielerorts stärker zu sein als der nüchterne Blick auf die gegenwärtige Lage.

Quelle: ZDF (ots)

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