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#MeToo: "ZDFzoom" über Anmache und Machtmissbrauch

Archivmeldung vom 30.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Viele Frauen haben sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz erlebt. Bild: "obs/ZDF/Hartmut Seifert"
Viele Frauen haben sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz erlebt. Bild: "obs/ZDF/Hartmut Seifert"

Die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland hat laut einer Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt - bei sich oder bei anderen. Als Schauspielerinnen den mächtigen Hollywood-Filmproduzenten Harvey Weinstein der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung beschuldigten, war "#MeToo" geboren - seitdem brechen weltweit immer mehr Frauen ihr Schweigen. Am Mittwoch, 2. Mai 2018, 22.45 Uhr, berichtet "ZDFzoom" in "#MeToo - Zwischen Anmache und Machtmissbrauch" über die #MeToo-Debatte und ihre Folgen.

Auch in Deutschland twittern und posten mittlerweile Zehntausende Frauen - aber auch Männer - ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung. Viele berichten von Übergriffen am Arbeitsplatz, ausgeübt von Kollegen, Chefs, Kunden. Dabei sind Arbeitgeber in Deutschland verpflichtet, ihre Angestellten zu schützen. Doch viele Betroffene wissen das nicht. Manche schweigen aus Angst, dass man ihnen nicht glaubt, und weil sie berufliche Nachteile fürchten, wenn sie Kollegen oder gar Vorgesetzte der sexuellen Belästigung bezichtigen. "Es kommt überall da vor, wo es Machtverhältnisse gibt", sagt Rechtsanwältin Christina Clemm. Der Unternehmensberater Peter Modler geht noch weiter: Bei sexuellen Übergriffen in der Berufswelt gehe es in erster Linie um Macht und nicht um Sex. Der sexuelle Übergriff sei tatsächlich ein Machtübergriff.

"ZDFzoom" spricht mit Frauen, denen die Debatte um #MeToo Mut gemacht hat, ihr Schweigen zu brechen, und geht der Frage nach, warum Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht besser schützen. In der Berliner Charité hat man auf die #MeToo-Debatte reagiert und ein detailliertes Beschwerdemanagement ausgearbeitet. Auszubildende werden in Seminaren geschult, sexuelle Übergriffe zu erkennen und abzuwehren. Für Männer, die die #MeToo-Debatte verunsichert, hat Hannah S. Fricke, Inhaberin einer Werbeagentur, einen einfachen Tipp: "Sprich eine Frau nicht anders an, als du von einem Mann angesprochen werden willst."

Am Mittwoch, 2. Mai 2018, sendet das ZDF zudem ab 0.45 Uhr die BBC/Frontline-Dokumentation "Macho, Macht, Missbrauch - Der Fall des Harvey Weinstein", die am Tag zuvor, am 1. Mai 2018, 20.15 Uhr, bereits in ZDFinfo zu sehen ist.

Quelle: ZDF (ots)

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