Menschen im Minus - Wie die globale Wirtschaftskrise unser Leben verändert
Archivmeldung vom 14.07.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUm die persönlichen Schicksale, die Gesichter hinter der Krise, geht es am Donnerstag, 16. Juli 2009, 22.15 Uhr, in der ZDF-Sendung "Menschen im Minus - Wie die globale Wirtschaftskrise unser Leben verändert".
Sieben ZDF-Autoren, Anne Gellinek, Susanne Gelhard, Peter Kunz, Walter Heinz, Johannes Hano, Thomas J. Kramer und Andreas Weise, waren überall auf der Welt unterwegs, um die unterschiedlichen Auswirkungen der Krise auf die Menschen zu dokumentieren. Sie machten sich auf die Suche nach Betroffenen und zeigen die Schicksale hinter den erschreckenden, nüchternen Fakten.
Wie zum Beispiel in Florida. Dort haben die "Recovery-Men", private Zwangsvollstrecker gerade Hochkonjunktur. "Ich zittere immer noch, es macht mir immer wieder Angst", sagt Richard, nachdem er eine schwere Harley direkt vor dem Haus eines säumigen Schuldners geknackt und beschlagnahmt hat. Solche heiklen Missionen häufen sich, Richards Geschäft boomt. Es ist ein Beispiel von vielen, denn die anfangs abstrakten Nachrichten aus der Zahlenwelt der Finanz- und Wirtschaftsnachrichten wirken sich jetzt immer stärker auf den Alltag aus. Die Zahl der Arbeitslosen steigt weltweit rasant, ebenso wie Zwangsversteigerungen und Privatinsolvenzen.
In Russland bricht die Stahlbranche zusammen. Mehr als 500 Monostädte, die rund um die Werke gebaut wurden, stehen vor dem Ruin. "Wir sind wie eine Zitrone ausgequetscht worden", sagt Witali Melschenkow, Stahlarbeiter und Vater von vier Kindern. Viele tausend Arbeiter und ihre Familien sind in einer schier aussichtlosen Lage.
In Tansania sind die Auswirkungen der Krise nicht nur eine Frage des Geldes. Es geht um Leben oder Tod. Denn viele Budgets für die AIDS-Kranken wurden zusammengestrichen. Dadurch verschlechtert sich die Lage der Betroffenen dramatisch. "Wenn die Welt es sich leistet, ein Übel zu ignorieren, das wie kein anderes Menschen umbringt in Afrika", sagt Dr. Fatma Mrisho, Vorsitzende der staatlichen AIDS-Kommission Tansanias, "dann verdienen wir es nicht, eine zivilisierte Welt genannt zu werden."
Doch die Autoren haben auch positive Beispiele gefunden, zum Beispiel im englischen Dorchester. Dort stemmt sich eine ehemalige Filialleiterin des Pleite gegangenen Woolworth-Konzerns erfolgreich gegen die Krise. Sie hat kurzerhand ein Geschäft übernommen und macht es auf ihre Weise wieder wettbewerbsfähig. Mit großem Erfolg.
Für einige Menschen ist die Krise ein Impuls für einen Neuanfang, andere stehen am Abgrund. Die ZDF-Korrespondenten zeigen, wie die Krise das Leben der Menschen auf der ganzen Welt verändert, vom Pfandleiher in Hanau bis zum Matrosen in Singapur.
Quelle: ZDF