"Weltspiegel" berichtet über einen der größten Umweltskandale in den USA Sendetermin: Sonntag, 23. Juli, 19.20 Uhr, Das Erste
Archivmeldung vom 20.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAnfang des 20. Jahrhunderts wurde auf einem Berg in der Nähe von Libby/Montana (USA) ein besonderes Mineral entdeckt: Der Vermikulit genannte Stoff hat hervorragende Isoliereigenschaften, war zudem als Füllmaterial für Beton oder als Beimischung für Gartendünger sehr geeignet.
Die Betreiber der Mine in Libby
entdeckten jedoch früh, dass das Mineral auch einen großen Nachteil
hat: Es ist in hohem Maß mit Asbest durchsetzt, noch dazu einer
besonders gesundheitsgefährdenden Form mit Namen Tremolit.
Die Gesundheitsbehörden von Montana warnten nach Inspektionen der
Mine schon in den Fünfzigerjahren vor Risiken für die Arbeiter, die
den Staub in großen Mengen einatmeten. Bis heute sind allein in Libby
mehr als 200 Menschen an den Folgen von Asbest gestorben, Experten
rechnen mit weit mehr Toten in Libby und in den ganzen USA. Dennoch
gelang es den Betreibern der Mine bis vor kurzem, jegliche Gefahren
durch das Asbest abzustreiten. Nur durch den unermüdlichen Einsatz
einige Bürger kam die Wahrheit schließlich ans Licht. Sieben der
Manager der Firma müssen sich jetzt in einem Strafprozess
verantworten.
ARD-Auslandskorrespondent Thomas Berbner berichtet im "Weltspiegel" am Sonntag, 23. Juli, um 19.20 Uhr im Ersten über diesen Umweltskandal, der zu den größten in der Geschichte der USA gehört. Die schleichende Vergiftung der Bürger der Kleinstadt Libby in Montana war allerdings nur der Anfang: Die tödliche Fracht aus dem Bergwerk wurde ins ganze Land verschifft, auch nach Europa und nach Deutschland.
Quelle: Pressemitteilung NDR Norddeutscher Rundfunk