ZDF-Dokumentation über "Dianas Tod"
Archivmeldung vom 17.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEnde August 1997 starb Diana, Prinzessin von Wales, bei einem ebenso tragischen wie mysteriösen Autounfall in Paris. Mit der Untersuchung der Unfallursache wurde der ehemalige Chef von Scotland Yard, Lord Stevens, beauftragt, der im Dezember 2006 seinen Abschlussbericht veröffentlichte. Das Ergebnis seiner umfangreichen Ermittlungen war eindeutig: Dianas Tod war ein Verkehrsunfall. Doch viele Menschen wollen dies nicht glauben.
Die ZDF/BBC-Dokumentation "Dianas Tod – Mythos und Wahrheit" von Tom
Anstiss und Ralf Piechowiak am Dienstag, 20. Februar 2007, 20.15
Uhr, geht den Spekulationen um die Todesursache auf den Grund. Der
Film zeichnet anhand exklusiver Gespräche mit den Ermittlern, aber
auch mit Vertretern einer Verschwörungstheorie ein differenziertes
Bild der neuesten Erkenntnisse.
Ende August 1997 starb Diana, Prinzessin von Wales, bei einem ebenso tragischen wie mysteriösen Autounfall in Paris. Der plötzliche Tod von "Lady Di" rief weltweit Bestürzung hervor. Was damals geschah, blieb für viele Zeitgenossen so unfassbar, dass sie jeder offiziellen Darstellung des Geschehens misstrauen. Nur 13 Minuten nach der offiziellen Todesmeldung wurde die ersten Verschwörungstheorie ins Internet gestellt. Zum Teil abstruse Spekulationen finden och immer viele Gläubige. Nicht nur der Vater des Diana-Geliebten Dodi, der Multimillionär Mohammed Al-Fayed, sondern auch namhafte Publizisten und Ex-Geheimdienstler behaupten: Es war Mord - angeblich, um der für das Königshaus unerträglichen Liaison ein Ende zu bereiten. Auch nach dem jüngst in London vorgelegten Untersuchungsbericht zur Klärung des Falles bleiben bei vielen Menschen Zweifel. Was ist dran an den Verschwörungstheorien? Wie kommt es zu den mitunter abenteuerlichen Spekulationen? Was geschah wirklich? Die aktuelle Dokumentation von ZDF und BBC spiegelt "Mythos und Wahrheit". Fast drei Jahre arbeiteten der ehemalige Chef von Scotland Yard Lord Stevens und sein Team an der Untersuchung mit dem Codenamen "Operation Paget". Ziel der "Stevens-Kommission" war die Klärung jener heiklen Frage, die seit dem 31. August 1997 Millionen Menschen auf der Welt bewegt: Gab es tatsächlich ein Mordkomplott, dem Prinzessin Diana zum Opfer fiel? Über 300 Menschen aus dem Umfeld des Geschehens wurden intensiv befragt, zirka 20 000 Dokumente gesichtet, fast sechs Millionen Euro ausgegeben - mit dem für die Skeptiker fragwürdigen Fazit: Es war ein Verkehrsunfall. Ende 2006 übergab der britische Chefermittler seinen über 800 Seiten starken Bericht an die mit der Leitung der Untersuchung beauftragte Richterin, Dame Elizabeth Butler-Sloss. Auf der Grundlage des Stevens-Reports unternimmt sie nun weitere gerichtliche Schritte zur Klärung des Todes von Diana. Die Untersuchung findet auf Drängen von Mohammed Al-Fayed öffentlich statt. Laut einer repräsentativen Umfrage der "Forschungsgruppe Wahlen" für das ZDF (von November 2006) war bislang fast ein Drittel der Deutschen der Meinung, dass Dianas Tod kein Unfall war. In Großbritannien gab es nahezu identische Resultate. Auch nach der Veröffentlchung des Stevens-Reports glauben einflussreiche Verschwörungstheoretiker nach wie vor an ein Mordkomplott. Sie werfen dem Chefermittler vor, Großbritannien und die Menschen weltweit "betrogen" zu haben. Eine für Anfang Februar 2007 geplante ZDF-Umfrage soll überprüfen, inwieweit die Berichterstattung zum Stevens-Report das Meinungsbild verändert hat. Tatsächlich muss Stevens einräumen, dass es in einigen Punkten womöglich nie eine endgültige Antwort geben wird. Dazu zählt die zentrale Frage nach dem Fahrer eines weißen Fiat Uno, der im Pariser Alma-Tunnel mit dem Unglücksfahrzeug zusammengestoßen war. Der Vater von Dodi Al-Fayed will die Ergebnisse des Berichts nicht hinnehmen. Ihm erscheint er wie ein bestellter Freispruch für die königliche Familie und den britischen Geheimdienst. Womöglich muss er selbst mit Schadensersatzforderungen rechnen, da er als Arbeitgeber des Chauffeurs Henri Paul für dessen dienstliche Handlungen mit haftet. Stevens Ermittlungen zufolge setzte sich der 41-jährige Fahrer tatsächlich betrunken und unter Medikamenteneinfluss ans Steuer der Mercedes-Limousine. Wurden die Blutproben also nicht vertauscht, wie immer wieder gemutmaßt? Ist er wirklich mit weit überhöhter Geschwindigkeit in den Tunnel gerast, wie das Ermittlungseam meint beweisen zu können? Sind es nur Spekulationen gewesen, nach denen die "Prinzessin der Herzen" und Dodi verlobt waren und ein gemeinsames Kind erwarteten? Warum dauerte es mehr als 100 Minuten, um die schwer Verletzte in ein nur sechs Kilometer entferntes Krankenhaus zu bringen? Warum wurde die Leiche Dianas noch in Paris einbalsamiert - etwa um eine gründliche Autopsie unmöglich zu machen? War es also tatsächlich nur ein tragischer Unfall? Aufgrund exklusiver Gespräche mit den wichtigsten am Untersuchungsbericht von Lord Stevens beteiligten Ermittlern, aber auch bekannten Verschwörungstheoretikern gelingt es den Autoren, ein differenziertes Bild der aktuellen Ermittlungen und Erkenntnisse zu zeichnen.
Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage der "Forschungsgruppe
Wahlen" für das ZDF von Anfang Februar 2007 sind auch nach
Bekanntgabe des "Stevens-Reports" noch immer 20 Prozent der
Deutschen davon überzeugt, dass Diana Opfer eines Mordkomplotts
wurde. Der Film zeigt, wie es zu diesem Befund kommt.
In Vorbereitung ist eine weitere Dokumentation über Prinzessin Diana, die im Umfeld ihres Todestages im August gesendet wird. Ein genauer Sendetermin steht noch nicht fest.
Quelle: Pressemitteilung ZDF