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Unberechenbar? Wenn Akkus und Batterien zur Gefahr werden

Archivmeldung vom 23.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Recyclinganlage Woerth Michael Kanngießer /  Bild: "obs/MDR/ Nadja Mönch"
Recyclinganlage Woerth Michael Kanngießer / Bild: "obs/MDR/ Nadja Mönch"

"Exakt - Die Story" geht Brandursachen auf den Grund und zeigt die Herausforderungen beim sicheren Recycling - am Mittwoch, 24. Juni, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen und ein Jahr in der ARD-Mediathek. Die Bürger im sächsischen Schönfels sind sauer. In der Nähe eines Wohngebietes soll eine Recyclingfabrik für Lithium-Ionen Akkus entstehen.

Die Anwohner haben Angst um ihre Gesundheit und gründen die Bürgerinitiative "Pro Initiative Schönfels". "Eigentlich dachten die Anwohner, es entsteht dort ein Gewerbegebiet, hofften auf neue Arbeitsplätze in der Region. Doch nun haben sie Angst um ihre Gesundheit", sagt Rechtsanwalt Christoph Naumann. Er vertritt die Schönfelser Bürgerinitiative. Zusammen mit einem Sachverständigen stufen sie den Betrieb als "sehr gefährlich" ein. Insbesondere durch Brände und auslaufende Säuren bestehe hier Gefahr für die Gesundheit.

Dass dies nicht unbegründet ist, zeigt ein Beispiel im bayerischen Wörth vom vergangenen Sommer: 14 Feuerwehren mit 400 Feuerwehrmännern waren im Einsatz, um den Großbrand in der Recycling-Fabrik Koslow unter Kontrolle zu bekommen. Für Werksleiter Michael Kanngießer ist das nicht der erste Brand. "Das kommt davon, wenn Menschen Batterien und Akkus einfach in den normalen Hausmüll werfen - wir kämpfen dann mit Bränden."

Doch nicht nur in Recyclingfabriken brennt es häufiger. Auch im Alltag kommt es immer wieder vor: E-Scooter, Laptops, E-Zigaretten, Handys - sie alle haben Akkus, die Feuer fangen oder explodieren können. Ursache ist dabei oft eine falsche Handhabung beim Laden.

Auch Akkus von E-Bikes und Elektroautos können sich entzünden. E-Mobilität ist die Zukunft. Bei Volkswagen rollt in Zwickau der ID3 vom Band. Die Akkus werden im niedersächsischen Braunschweig hergestellt und dann in Sachsen in das Auto eingebaut. "Man kann nicht einfach an die Pins ranfassen. Das Kabel muss erst eingesteckt werden, dann werden die verschlossen und erst dann kommt der Stromfluss zustande. Das heißt, man kann nicht an irgendein stromführendes Teil greifen. Dazu ist genug vom Gesetzgeber geregelt, dass das gar nicht passieren kann", sagt Daniel Schlefcke, Leiter der VW Werksfeuerwehr in Zwickau. Doch wie sieht es mit der Sicherheit für Fahrer aus?

Fakt ist: Immer mehr Produkte funktionieren mit Akkus oder Batterien. Blinkende Handtaschen oder leuchtende Unterwäsche können schnell zur Brandgefahr im eigenen Zuhause werden.

"Exakt - Die Story" gibt Einblick in die Welt der Batterien und Akkus. Die Sendung hinterfragt die Forschung und Entwicklung und geht der zunehmenden Brandgefahr auf den Grund. Und sie zeigt, dass das Thema des sicheren Akku-Recyclings in Zukunft immer wichtiger wird.

Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)

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