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"Lebensgefahr trotz Prüfplakette?": "ZDFzoom" über TÜV und Co.

Archivmeldung vom 06.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/ZDF/Kai Schulten"
Bild: "obs/ZDF/Kai Schulten"

Ist die Hauptuntersuchung noch zeitgemäß für moderne Fahrzeuge und ihre elektronischen Sicherheitssysteme? Oder sind in Deutschland viele unsichere Pkw unterwegs, obwohl ihnen die Plakette erteilt wurde? "ZDFzoom" geht am Mittwoch, 8. November 2017, 22.45 Uhr, der Frage nach: "Lebensgefahr trotz Prüfplakette? Warum TÜV und Co. versagen".

Jeder Pkw muss im Schnitt alle zwei Jahre die Hauptuntersuchung (HU) bestehen - den TÜV, wie es im Volksmund heißt. Kritiker meinen, die Hauptuntersuchung sei ein analoger Dinosaurier. Denn wie steht es dabei um die Überprüfung von Antiblockiersystem ABS, Antischleudersystem ESP, Airbags oder den kleinen Helfern wie Spurhalteassistent, automatisches Notbremssystem und Abstandstempomat?

Seit 1961 gibt es die Prüfplakette auf dem Nummernschild, die anzeigt, wann die nächste HU ansteht. Bei dem Sicherheitscheck wird penibel geprüft, ob Bremsbeläge noch sicher sind, die Beleuchtung funktioniert oder tragende Teile durchgerostet sind. Auch das Fahrwerk und die Lenkung werden geprüft. Zudem wird ausgelesen, ob die Fahrzeugelektronik Fehler diagnostiziert und gespeichert hat. Doch inzwischen hat die Digitalisierung des gesamten Fahrzeugs aus modernen Kfz rollende Computer mit zahlreichen Sensoren, kleinen Kameras und Steuergeräten gemacht. Sogenannte Fahrassistenzsysteme greifen immer öfter und automatisiert ins Fahren ein und haben mehr mit Hochleistungsrechnern und Computernetzwerken gemein. Sicherheit durch die Hauptuntersuchung kann bei diesen modernen Fahrzeugen nur gewährleistet werden, wenn auch die modernen elektronischen Systeme auf ihre sichere Funktion geprüft werden - unabhängig von den Kfz-Herstellern und der Pkw-Selbstdiagnose.

"ZDFzoom"-Autor Joachim Ottmer macht sich auf Spurensuche: Wird ausreichend geprüft? Halten die gesetzlichen Vorschriften mit der Entwicklung in der Automobilbranche Schritt? Sind Prüfgesellschaften wie TÜV, Dekra, GTÜ, KÜS und Co. tatsächlich in der Lage, auch die elektronischen Sicherheitseinrichtungen moderner Autos ausreichend auf ihre Funktionen oder auch nur auf ihr bloßes Vorhandensein zu überprüfen? Um das herauszufinden versucht er mit einem technisch und elektronisch manipulierten Fahrzeug die Hauptuntersuchung zu bestehen. Dabei stellt er bei der Qualität der HU erhebliche Mängel fest. Dies betrifft vor allem die tatsächliche Überprüfung moderner sicherheitsrelevanter Systeme. Selbst das Fehlen eines Airbags blieb bei der HU unentdeckt. Aber auch Fehler am elektronisch geregelten ABS und ESP oder an Radarsensoren wurden nicht gefunden.

Quelle: ZDF (ots)

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