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Fukushima zehn Jahre danach: Dokus in ZDF und ZDFinfo

Archivmeldung vom 24.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Auf dem Kraftwerksgelände von Fukushima Daiichi haben sich in den vergangenen zehn Jahren 1000 Auffangtanks mit kontaminierten Wasser "angesammelt".  Bild: ZDF Fotograf: Timo Bruhns
Auf dem Kraftwerksgelände von Fukushima Daiichi haben sich in den vergangenen zehn Jahren 1000 Auffangtanks mit kontaminierten Wasser "angesammelt". Bild: ZDF Fotograf: Timo Bruhns

Zwei Wochen vor dem zehnten Jahrestag der Fukushima-Katastrophe berichtet die ZDF-Umweltdoku-Reihe "planet e." am Sonntag, 28. Februar 2021, 16.30 Uhr, wie Japans Regierung der Bevölkerung signalisiert: Vielerorts sei es wieder sicher und die erhöhte Strahlung beseitigt. In der "planet e."-Doku "Strahlende Zukunft? - Fukushima zehn Jahre danach" geht Autor Reinhart Brüning der Frage nach, ob sich innerhalb von zehn Jahren die Folgen einer Reaktorkatastrophe mit mehrfacher Kernschmelze wirklich beseitigen lassen.

Der 28-minütige Film steht ab Freitag, 26. Februar 2021, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung. Dort ist ab Sonntag, 28. Februar 2021, 10.00 Uhr, zudem die 43-minütige Doku "Das Fukushima-Drama - Tsunami, Störfall, Langzeitfolgen" zu sehen, die in ZDFinfo erstmals am Donnerstag, 4. März 2021, 20.15 Uhr, gesendet wird und ebenfalls von Reinhart Brüning und seinem Team realisiert wurde.

Das Dekontaminationsprojekt für die Präfektur Fukushima hat gewaltige Dimensionen: Davon zeugen unzählige schwarze Säcke, gefüllt mit radioaktivem Material - insgesamt 14 Millionen Kubikmeter. Eine Fläche von 9000 Quadratkilometern wurde nach und nach dekontaminiert. Dächer und Mauern wurden abgewaschen. In Parks und Feldern wurden fünf Zentimeter Boden abgetragen und in Säcke verfüllt.

Im Kraftwerkskomplex Fukushima Daiichi stößt das Reporterteam nicht mehr auf die Ruinen von 2011. Mittlerweile ist es eine Industrieanlage, in der Tag für Tag 4000 Arbeiter beschäftigt sind. Das radioaktive Wasser aus der Kühlung für die immer noch Hitze erzeugenden geschmolzenen Brennelemente wird dort gesammelt. 1000 Auffangtanks zählt das Reporterteam schon jetzt, doch der Platz auf dem Gelände wird knapp, und täglich fällt neues gefährliches Wasser an. Geschmolzene Brennelemente aus den Reaktoren sind als radioaktive Lava in den Untergrund gelaufen - ein Bergungskonzept gibt es nicht. Bis jetzt ist noch nicht einmal bekannt, wo genau sich dieses hoch radioaktive Material befindet.

Filmautor Reinhart Brüning und sein Team mussten zwei Wochen in Quarantäne, um überhaupt nach Japan einreisen zu können. Doch nicht nur die Coronapandemie, auch die Strahlung verlangte Vorsichtsmaßnahmen: Für den Dreh auf dem Kraftwerksgelände war volle Schutzausrüstung Pflicht.

Für die ZDFinfo-Doku trifft das Reporterteam Menschen, die in die ehemalige Sperrzone zurückgekehrt sind und Japans erklärtes Ziel mit Leben füllen, so viel Land wie möglich wieder bewohnbar zu machen. Welche Lehren aus der nuklearen Katastrophe zu ziehen sind, schildern zudem ganz unterschiedliche Zeitzeugen: Naoto Kan, der zur Zeit des Unglücks japanischer Ministerpräsident war; Kernphysiker Yoichi Tao, der mit seiner Familie als Unterstützer ins ehemalige Sperrgebiet von Fukushima gezogen ist; Makoto Sugioka, Shintu-Priester und Kernphysiker, der im Oktober 2020 in Itate (nördliche Region des Sperrgebiets) zum Bürgermeister gewählt wurde; Azby Brown, Hochschullehrer und ehrenamtlicher Mitarbeiter bei Safecast, einem Bürger-Wissenschaftsprojekt, das eine detaillierte Karte über die radioaktive Belastung Japans erstellt hat.

Die Langzeitfolgen der Kraftwerkskatastrophe beleuchten zum zehnten Jahrestag zudem die "ZDFzeit"-Doku "Der ewige GAU? - 10 Jahre Fukushima" am Dienstag, 9. März 2021, 20.15 Uhr im ZDF, sowie das Filmdrama "Grüße aus Fukushima" am selben Abend, ab 0.20 Uhr. Die "planet e."-Doku "Strahlende Zukunft? - Fukushima zehn Jahre danach", ist zudem erneut in der Nacht vom 10. auf den 11. März 2021, um 0.45 Uhr im ZDF zu sehen, gefolgt von der "ZDFzeit"-Doku "Der ewige GAU?" ab 1.15 Uhr.


Quelle: ZDF (ots)

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