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"Einheit sofort!" 30 Jahre nach dem Fall der Mauer Dokumentation

Archivmeldung vom 28.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/SWR - Südwestrundfunk"
Bild: "obs/SWR - Südwestrundfunk"

Der Fall der Mauer am 9. November 1989 war ein historischer Wendepunkt - nicht nur für das damals noch geteilte Deutschland. Die Montagsdemonstrationen in Leipzig waren durch die "Tagesschau" auch im Westen bereits bekannt. Kamerateams aus der ganzen Welt haben die Ereignisse in Berlin im November 1989 festgehalten. Alles ist bestens dokumentiert. Was aber geschah in der DDR-Provinz?

Wenige Tage nach dem Fall der Mauer ist Joachim Görgen als junger Reporter des SWF-Landessenders Rheinland-Pfalz nach Erfurt in die Partnerstadt von Mainz gefahren. 30 Jahre danach macht sich der Journalist auf die Suche nach seinen Interviewpartnern von damals. Viele sind verstorben oder krank und gebrechlich. Doch drei von ihnen trifft er im Sommer 2019 wieder. Das SWR Fernsehen zeigt "'Einheit sofort!' 30 Jahre nach dem Fall der Mauer" am Donnerstag, 7. November 2019, ab 21 Uhr.

Joachim Görgen spricht noch einmal mit Matthias Büchner. Büchner war Mitbegründer des "Neuen Forums" und treibende Kraft beim demokratischen Umbruch im Herbst 1989. Heute arbeitet er wieder als Grafiker in Erfurt und gibt Seminare für die Konrad-Adenauer-Stiftung. Auch den CDU-Politiker Hartmut Stolz trifft der Autor wieder. Der gelernte Bauingenieur hat sich damals für eine Neuausrichtung der Ost-CDU ("Blockpartei") engagiert und war lange Zeit Mitglied des Stadtrats. Später hat er sich in Erfurt als Bau-Unternehmer selbstständig gemacht. Der dritte Gesprächspartner ist Edelbert Richter: Der evangelische Pfarrer hat 1989 die neue Partei "Demokratischer Aufbruch" mitbegründet, ist dann aber 1990 zur SPD gewechselt. Für die SPD saß er in der letzten DDR-Volkskammer und danach im Bundestag. Später hat er aus Protest gegen die Agenda 2010 die SPD verlassen.

Wie schätzen ehemalige DDR-Bürgerrechtler die heutige politische Stimmung ein? Wie sehen die drei heute den großen Umbruch von damals? Wie schätzen die ehemaligen DDR-Bürgerrechtler die politische Stimmung heute ein? Wie bewerten sie die Wahlerfolge der AfD, die im Osten Deutschlands noch stärker ist als im Westen? Wie ist ihre persönliche Bilanz?

Historische Aufnahmen aus dem Jahr 1989

Während die Oppositionsgruppen nach dem Fall der Mauer das politische System demokratisieren wollen, verlassen damals weiterhin viele DDR-Bürger*innen ihre Heimat. Im gesamten Jahr 1989 sind mehr als 340.000 in die Bundesrepublik geflohen. Im Westerwald hat die Bundeswehr im November 1989 das Lager Stegskopf geräumt, um auch dort DDR-Übersiedler unterzubringen. Zu sehen sind Aufnahmen der überfüllten Aufnahmelager in Freiburg und Bruchsal. Auch der Geschichte der Massenflucht aus der DDR spürt der Film nach und zeigt, wie schnell damals im Westen die "Willkommenskultur" gekippt ist.

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)  von Joachim Görgen

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