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"Experiment Mittelalter - die Klosterstadt Meßkirch"

Archivmeldung vom 03.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
SWR Langzeitdoku: Klosterstadt Messkirch Bild: SWR /rl-film/Reinhard Kungel
SWR Langzeitdoku: Klosterstadt Messkirch Bild: SWR /rl-film/Reinhard Kungel

Die älteste noch erhaltene Architekturzeichnung des Abendlandes, der legendäre Sankt Galler Klosterplan, wird 1.200 Jahre später im oberschwäbischen Meßkirch Wirklichkeit.

Die SWR Doku "Experiment Mittelalter - die Klosterstadt Meßkirch" hat rund drei Dutzend Männer und Frauen zwischen 2016 und 2018 begleitet, wie sie mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts eine ganze Klosterstadt bauen, mit Wohnhäusern, Werkstätten und einer rund 70 Meter langen Abteikirche.

Dabei stellen sie sich den Herausforderungen des rein handwerklichen Bauens - und einem menschlichen Abenteuer. Nach einem ersten Teil der Langzeitdoku von Autor Reinhard Kungel über die Anfänge des Projekts (2013-2015) ist nun der zweite Teil des Filmprojekts zu sehen: am Donnerstag, 11. Juni um 17:15 Uhr im SWR Fernsehen. Der Film ist ab dem Sendetag für sechs Monate in der Mediathek und auf dem SWR Youtube Kanal abrufbar.

Zurück in die Zukunft: St. Galler Klosterplan wird Wirklichkeit

In einem Wald bei Meßkirch in Oberschwaben roden mittelalterlich gekleidete Menschen Wälder, beackern Felder und bauen Hütten. Was diese Männer und Frauen da tun, hört sich zunächst unglaublich an: Eine ganze Klosterstadt soll entstehen, mit Wohnhäusern, Werkstätten und Ställen. Zudem ein Krankenhaus, ein Friedhof und das eigentliche Klostergebäude mit einer rund 70 Meter langen Abteikirche sowie drei Brauereien. Der Bauplan leitet sich von der ältesten noch erhaltenen Architekturzeichnung des Abendlandes ab. Der St. Galler Klosterplan entstand um 820 auf der Insel Reichenau. Eher als Konzept gedacht, bietet er viele Anregungen, allerdings fehlen Höhenangaben - und Hinweise auf die Art und Weise des Bauens vor 1.200 Jahren.

Nachhaltig und ökologisch bauen: Revue eines alten Konzepts

So ist für die Umsetzung die Expertise von namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wie auch von Handwerkerinnen und Handwerkern gefragt. Im Wald von Meßkirch stehen sie immer wieder vor gewaltigen Herausforderungen. Wie schlägt man Steine aus dem Felsen, wie gewinnt man Eisen, wie hievt man tonnenschwere Balken auf Gerüste, wie gießt man eine Glocke? Da Antworten mangels Quellen oft fehlen, bleibt den Handwerkern nichts anderes übrig als zu experimentieren. Und hier wird es auf der Baustelle interessant. Denn ein solch gigantisches Projekt ohne moderne Infrastruktur, ohne Verkehrswege und Maschinenpark, ohne Strom und ohne Computermodelle zu verwirklichen, bedeutet nachhaltig und ökologisch zu arbeiten - und Hand in Hand: Nur gemeinsam geht es vorwärts.

Mittelalterliches Handwerk versus E-Learning

Wer mit Axt und Säge einen Baum fällt und bearbeitet, lernt mehr über Physik und Mathematik als mit jeder E-Learning-Software. Deshalb zieht der Campus in Meßkirch inzwischen ganze Schulklassen an, die bei der Realisierung des alten Plans helfen. Die Baustelle bietet ihnen in Zeiten von Internet, Virtual Reality und Industrie 4.0 die Chance, die Wirklichkeit selbst neu zu begreifen. So ist diese Baustelle nicht nur ein archäologisch-sozial-menschliches Projekt, sondern auch zu einem pädagogischen Abenteuer geworden.

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)

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