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Die Cholesterin-Lüge

Archivmeldung vom 11.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Ablagerungen an unseren Arterienwänden, dort wo der Herzinfarkt entsteht, enthalten Cholesterin. Menschen mit Herzerkrankungen haben häufiger hohe Werte des "bösen" LDL-Cholesterins. Diese Werte senken zu wollen, gilt bis heute als sinnvoll. Doch so eindeutig, wie die Lage erscheint, ist sie nicht: Etwa 50 Prozent derjenigen, die mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert werden, haben normale Cholesterin-Werte. Was wissen wir wirklich über Cholesterin?, fragt die Dokumentation "Die Cholesterin-Lüge" von Michael McNamara im Rahmen von "Wissenschaft am Donnerstag" am 18. Juni, 20.15 Uhr.

Denn andererseits haben viele Menschen mit hohen Cholesterin-Werten gesunde Herzen. Es sind große Fortschritte erzielt worden im Kampf gegen Herzerkrankungen, unklar ist jedoch, inwiefern die massenhafte Verordnung von Statinen dazu beigetragen hat. Statine sind die am meisten verkauften Substanzen in der Geschichte der Pharmaindustrie. Im Gegensatz zu anderen Cholesterin-Senkern weiß man von Statinen, dass sie für Menschen mit Herzerkrankungen das Risiko zu sterben signifikant senken. Dennoch glaubt eine wachsende Zahl von Kritikern, dass Statine den Millionen von Menschen, die sie trotz niedrigem Risiko verschrieben bekommen, keinen Schutz bieten. 50 bis 70 Prozent von Patienten, die Statine einnehmen, erleiden dennoch einen Herzinfarkt. Hat sich die Medizin möglicherweise zu lange auf Cholesterin-Senker wie Statine verlassen?

Aus Fehlern wird man klug. Doch diese Form des Lernens ist meistens sehr schwierig. Wie kann ein konstruktiver Umgang mit Fehlentscheidungen aussehen? Gert Scobel diskutiert die Frage mit seinen Gästen nach der Dokumentation um 21.00 Uhr in der Sendung "scobel - Aus Fehlern lernen?".

Wer einen Fehler gemacht hat, denkt ungern darüber nach. Je schwerwiegender die Folgen von Fehlern sind, desto mehr werden die Fehlentscheidungen ignoriert, geleugnet und verdrängt. Die Abwehrmechanismen sind sowohl bei Individuen als auch Nationen zu beobachten. Aber was passiert, wenn Fehler nicht reflektiert und korrigiert werden? In der Regel wiederholen sie sich dann solange, bis die Widerstände derart groß werden, dass das jeweilige System nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Manchmal geschieht so ein Bruch schnell, beispielsweise in Form einer Revolution. Aber es kann Jahrzehnte dauern, bis ein unerwartetes Ereignis das Fass zum Überlaufen bringt und dann erst die längst notwendige Veränderung bewirkt.

Die "scobel"-Sendung "Aus Fehlern lernen?" erörtert Ursachen, Folgen und Muster von Fehlentscheidungen. Themen sind unter anderem Behandlungs- und Beurteilungsfehler im Gesundheitswesen, Modelle und Realität am Beispiel der Finanzkrise sowie Justizirrtümer und Rehabilitation.

Gert Scobels Gäste im Studio sind: Dirk Baecker, Soziologe Dieter Frey, Sozialpsychologe Andreas Geipel, Rechtsanwalt

Donnerstag, 18. Juni 2015, ab 20.15 Uhr, 3sat
Erstausstrahlungen

Quelle: 3sat (ots)

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