Das Erste: 2012 - Geht die Welt unter?
Archivmeldung vom 02.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm Montag, dem 9 Januar 2012, um 23.30 Uhr geht Heike Bittner in ihrer Dokumentation im Ersten der Frage nach, ob sich uralte Prophezeiungen in diesem Jahr erfüllen könnten und wie Menschen darauf reagieren.
Droht im Jahr 2012 der Weltuntergang? Kommen ungeahnte Katastrophen auf uns zu? Sind die Erdbeben, Wirbelstürme, Finanzkrisen, Aufstände und Kriege unserer Tage die Vorboten für das Ende? Oder wird es zumindest ein Jahr großer weltumspannender Umwälzungen? Internetseiten und esoterische Bände künden von düsteren Prognosen. Der Film von Heike Bittner fragt, wie sich diese "Prophezeiungen" tatsächlich auf Menschen auswirken, die ein wachsendes Unbehagen an einer Welt spüren, die ihnen immer schneller, komplexer und zerstörerischer erscheint. Der Film zeigt zwei Reaktionen auf diese Voraussagungen. Gerald Gürtler, zum Beispiel, verließ mit seiner Familie im Sommer 2010 Deutschland. Die Prophezeiungen des Johannes von Jerusalem und sein eigener Blick auf die moderne Welt erzeugten in ihm so viel Unbehagen, dass er beschloss, der westlichen Zivilisation den Rücken zu kehren und in einem Land neu zu beginnen, dass vielleicht von den großen Umwälzungen verschont bleiben soll: Paraguay! Ein Land, das keiner von ihnen vorher kannte, ein Land, in dem sie sich übers Internet ein Stückchen Land kauften. Hier leben sie seit dem Sommer 2010 in einer Lehmhütte mit eigenem Brunnen ohne Strom inmitten einer ehemaligen Zuckerrohrplantage. Sabine Freier hingegen geht mit diesem Warnungen anders um. Sie will in Deutschland bleiben. Die Dresdnerin ist sich sicher, dass es nicht nötig ist, zu fliehen: "Schluss mit der Panik! Wir müssen uns einfach auf große Umwälzungen vorbereiten. Und wenn wir gut vorbereitet sind, werden wir weiter leben können." Sie trifft ihre Vorbereitungen. Sabine Freier legt Vorräte an, trainiert die Selbstversorgung ohne die Hilfsmittel der modernen Zivilisation. Oft kommen Menschen in ihren kleinen Buchladen, die von ihren Ängsten erzählen. Den einen kann sie mit ihren praktischen Tipps helfen, anderen wiederum hört sie nur zu, denn mancher ist wirklich überzeugt, dass es ein furchtbares Ende geben wird. Die Ängste vieler Zeitgenossen speisen sich aus verschiedenen Quellen wie aus dem Ende des Mayakalenders, Prophezeiungen des Nostradamus und Befürchtungen zum Thema Sonnenstürme, Magnetfeldänderungen der Erde und ungewöhnlichen Planetenkonstellationen. Dazu werden Wissenschaftler wie ein Astronom, ein Mayaexperte, ein Theologe Stellung beziehen.
Antworten können keine geben werden, aber vielleicht helfen die beiden Protagonisten, sich selbst ein Bild zu machen. Sabine Freier: "Und wenn die Welt nicht untergeht, haben wir wenigstens was gelernt!" Und Gerald Gürtler: "Egal was passiert, eines kann ich jetzt schon sagen: Wir haben uns mit unserem Neuanfang einen Traum erfüllt."
Quelle: ARD Das Erste (ots)