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Neue ZDFinfo-Doku über Vertragsarbeiter in der DDR

Archivmeldung vom 14.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/ZDFinfo/Inge Vietze"
Bild: "obs/ZDFinfo/Inge Vietze"

In der DDR gab es nur wenige Ausländer - die meisten von ihnen waren Werktätige, die sogenannten Vertragsarbeiter, aus den sozialistischen Bruderländern. Wie wurden sie aufgenommen und wie sah ihr Alltag in der DDR aus? 30 Jahre nach der Wiedervereinigung schildert die neue Dokumentation "Verloren im Bruderland - Vertragsarbeiter in der DDR" deren Geschichte und beleuchtet den Alltag der Arbeiter anhand von konkreten Schicksalen - erstmals zu sehen am Sonntag, 17. Januar 2021, 20.15 Uhr in ZDFinfo.

Die ausländischen Arbeiter kamen aus sozialistischen Bruderländern wie Polen, Vietnam, Kuba oder Mosambik. Bis zur Wiedervereinigung arbeiteten rund 216.000 von ihnen in der DDR. Sie sollten dort nicht nur fehlende Arbeitskräfte ersetzen, sondern auch die Botschaft des Sozialismus in ihre eigenen Länder tragen. In der DDR erhielten sie eine Ausbildung, um nach fünf Jahren in ihre Heimat zurückzukehren und dort Aufbauarbeit zu leisten. Für viele von ihnen war die Möglichkeit, in der DDR zu arbeiten, mit großen Hoffnungen verbunden: Im Vergleich zu ihren Heimatländern bot die DDR eine bessere Versorgung und Lebensqualität. Aufenthaltsdauer, Unterkunft und Bezahlung der Arbeiter regelten Regierungsabkommen zwischen den Entsendeländern und der DDR.

Die Integration der Vertragsarbeiter in das gesellschaftliche Leben der DDR war zwar vorgesehen, jedoch nur auf Zeit. Liebesbeziehungen zwischen DDR-Bürgern und Ausländern wurden nicht gern gesehen, ließen sich aber nicht verhindern.

Die DDR-Bevölkerung war den Umgang mit Menschen aus anderen Nationen nicht gewohnt - so kam es auch zu Übergriffen. In den Akten der Staatssicherheit finden sich Hinweise zu über 700 rassistischen Propaganda- und Gewaltdelikten in 40 Jahren DDR.

Zwei Historiker aus Ost- und Westdeutschland kommentieren in dieser Dokumentation den Einsatz der Arbeiter in der DDR - ihr unterschiedlicher Blick zeigt den Zwiespalt in der Diskussion um die DDR-Vergangenheit.

Rund um die Erstausstrahlung dieser Dokumentation bietet ZDFinfo am Sonntag, 17. Januar 2021, einen langen Dokutag zur DDR-Geschichte, unter anderem mit den "Countdown"-Dokus zum Mauerbau, zum Mauerfall und zur Einheit (von 18.00 bis 20.15 Uhr) sowie um 21.00 Uhr mit "Mythos DDR-Kampfgruppen - Klassenkampf nach Feierabend", ab 21.45 Uhr mit zwei Dokumentationen über "Mysteriöse Kriminalfälle in der DDR" und ab 23.15 Uhr mit dem Dreiteiler "Feind ist, wer anders denkt - Geheimnisse der Stasi".

Quelle: ZDFinfo (ots)

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