"Galileo-Spezial": Päpstin Johanna - Mythos oder Wahrheit?
Archivmeldung vom 20.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWar Papst Johannes VIII. eine Frau? Versucht die katholische Kirche zu verdunkeln, dass einer ihrer höchsten Würdenträger weiblich war? Bis heute sind die Aussagen um die Person, die im Jahre 853 n. Chr. zum Kirchenoberhaupt gewählt wurde, höchst widersprüchlich. In einem "Galileo-Spezial" ermittelt Moderator Aiman Abdallah im "Fall Johanna" - zu sehen am Sonntag, 23. April 2006, um 22.30 Uhr auf ProSieben.
"Die Legende der Päpstin ist eine einer der größten Mythen der
Kirchengeschichte", erklärt Moderator Aiman Abdallah. "Dass darin
höchstwahrscheinlich ein wahrer Kern steckt, hat uns fasziniert und
dazu veranlasst, die Sache näher zu betrachten." Für "Galileo" begibt
sich der Moderator auf eine spannende Spurensuche. An seiner Seite
zwei ausgewiesene Ermittler: Marc Benecke, Kriminalbiologe,
ausgebildet beim FBI, und Peter Stanford, Historiker und
Kirchenjournalist. Gemeinsam recherchieren sie: Wer war die Frau, die
über zwei Jahre an der Spitze der katholischen Kirche gestanden haben
soll? Wie konnte sie Päpstin werden und warum kommt in der
Kirchengeschichte kein weiblicher Papst vor? Ist die Päpstin ein
Mythos oder wurde sie im Nachhinein aus den Chroniken getilgt?
Mittelalterliche Knochen und historische Handschriften werden zu
Beweisstücken. In abgelegenen Klosterbibliotheken stößt das
Forscher-Team um Aiman Abdallah auf sensationelle Dokumente: Eine
offizielle Papstchronik weist an entscheidender Stelle
Namensmanipulationen auf. Der Beweis für eine groß angelegte
Vertuschung? Und welche Rolle spielt ein geheimnisvoll geformter
Stuhl, der gut versteckt im nicht-öffentlichen Teil der vatikanischen
Museen steht? Für Peter Standfort ist die Existenz dieses Möbelstücks
der Beweis für ein delikates Ritual, das auf die "Sünderin in
Männerkleidern" zurückgeht. Danach mussten sich neu gewählte Päpste
über Jahrhunderte einer Überprüfung ihres Geschlechtes unterziehen.
So bezeugen es offizielle Kirchenchronisten - damals. Heute schweigt
der Vatikan. "Es gab keine Drehgenehmigung, keine Interviews - wir
standen vor verschlossenen Türen", erzählt Aiman Abdallah, der bei
den Dreharbeiten vor Ort war. Doch warum sollte die Kirche auch heute
noch die Existenz eines weiblichen Papstes leugnen wollen? Aiman
Abdallah: "Würde man zugeben, dass es die Päpstin Johanna gab - wenn
es sie denn gegeben haben sollte - so müsste die Kirche die Rolle,
die sie der Frau im Allgemeinen zugesteht, komplett neu überdenken.
Wenn es schon mal eine Päpstin gab, wieso sollte es dann nicht auch
weibliche Priester geben?"
"Galileo Spezial - Die Legende der Päpstin" (AT) - zu sehen am
Sonntag, 23. April 2006, um 22.30 Uhr auf ProSieben.
Quelle: Pressemitteilung ProSieben Television GmbH