Laut Schätzungen hatten etwa vier Prozent aller Deutschen bereits eine Nahtod-Erfahrung* - in lebensbedrohlichen Zuständen konnten sie Dinge sehen und hören, die wissenschaftlich nicht zu erklären sind. Die Betroffenen berichten, dass sie aus ihrem Körper ausgetreten sind, sie schildern Lichtvisionen, außerordentliche Glücksgefühle und manchmal auch die Begegnung mit bereits verstorbenen Verwandten. Auch Christine Steins Leben hat sich nach einem Nahtod-Erlebnis drastisch verändert. Mit 18 Jahren verunglückt die junge Frau auf dem Weg zur Arbeit - ihr Auto wird unter einem tonnenschweren LKW begraben. Trotz schwerster Verletzungen überlebt sie. Doch fünf Tage nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, reißt ihre Hauptschlagader. Während der anschließenden Not-OP ist Christine 23 Minuten klinisch tot - sie hat ein Nahtod-Erlebnis: "Plötzlich war ich an diesem besonderen Ort, den wir Himmel nennen. Ich habe Verstorbene getroffen und meine Großeltern gesehen. Da wusste ich sofort, dass es der Himmel war, weil ich meine Großeltern zuvor nie gesehen hatte." Ihre Erlebnisse hat die Erzieherin in einem Buch verarbeitet, denn sie will Menschen Hoffnung machen und ihnen die Angst vor dem Tod nehmen. Sie ist davon überzeugt, dass sich alle Menschen im Himmel wiedersehen werden.

Robert Bartscher aus der Nähe von Stuttgart kennt das Gefühl, zwischen Leben und Tod zu schweben. Mitte der siebziger Jahre erlitt der damals Dreizehnjährige in der Badewanne einen lebensbedrohlichen Stromschlag, ausgelöst durch einen Fön. Er hatte das Gefühl, mit hoher Geschwindigkeit auf ein weißes Licht zuzurasen: "Es ist ein sehr angenehmes, sehr ruhiges, fast losgelöstes, schwebendes Gefühl und daraufhin dann die Begegnung mit dem Licht. Ein Licht, das total durchdringt, das am ehesten zu beschreiben ist mit Liebe, wie eine universelle Liebe." Bis heute veranlasst die Nahtod-Erfahrung den Therapeuten und Management-Trainer, besonders intensiv über das Leben und den Tod nachzudenken.

Der Blick in die Welt des Todes ist jedoch auch ein lukratives Geschäft. In Winterhausen bei Würzburg bietet der frühere Discjockey Hans Kollenbrath zweimal im Jahr ein Rückführungs-Seminar an. Die Teilnehmer werden mittels Hypnose in ihre Kindheit oder in ein vermeintlich früheres Leben zurückversetzt. Ob Autosuggestion oder reale Erinnerung die Vergangenheit ans Licht bringen, ist dabei natürlich nicht nachprüfbar.

Kerstin Rossbander ist sich sicher, jederzeit mit Personen im Jenseits kommunizieren zu können. Die Berlinerin arbeitet als Medium und behauptet von sich, Kontakt zu Verstorbenen herstellen zu können. Mit ihren übersinnlichen Diensten verdient die ehemalige Kostümbildnerin inzwischen ihr Geld. SPIEGEL TV begleitet Barbara Gerkens, die die Kräfte des Mediums in Anspruch nehmen möchte, um Kontakt zu ihrer vor neun Monaten verstorbenen Tochter aufzunehmen.

Die Samstags-Dokumentation "Blick ins Jenseits - Gibt es ein Leben nach dem Tod?" am 11. Februar um 22:40 Uhr bei VOX.

*Quelle: International Association for Near Death Studies

Quelle: VOX Television GmbH (ots)