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SUPER.MARKT: Tricks und Täuschungen mit "regionalen" Lebensmitteln

Archivmeldung vom 31.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Fleischtheke (Symbolbild)
Fleischtheke (Symbolbild)

Bild: Manfred Blanck / pixelio.de

Immer mehr Kunden greifen beim Einkauf zu regionalen Produkten. Die Frische der Ware, die Förderung der heimischen Landwirtschaft und kurze Transportwege sind Gründe dafür. Das rbb-Verbrauchermagazin SUPER.MARKT hat im Rahmen einer Stichprobe in Supermärkten und Discountern Lebensmittel, die mit regionalem Bezug werben, und Bio-Produkte verglichen. Das Ergebnis: Regionale Produkte waren gegenüber konventionellen Waren doppelt so teuer.

Aber bei Lebensmitteln, die Regionalität suggerieren, lohnt der genaue Blick auf die Herkunft: Äpfel der Rewe-Regionalmarke kommen aus Mecklenburg-Vorpommern, Tomaten von Lidl aus Bayern und Eisbergsalat von Penny aus Hessen mit mehr als 550 Kilometer Fahrstrecke. Besonders dreist: Eine Lidl-Eier-Packung mit der Aufschrift "Aus Solidarität: Mit dem Kauf dieser Eier unterstützen sie unsere Landwirte" enthielt Eier aus den Niederlanden (aus Bodenhaltung).

In diesem Zusammenhang musste Lidl gerade eine Unterlassungserklärung abgeben. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale Brandenburg verstößt diese Werbung gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb "und sei zur Täuschung geeignet." Denn Verbraucher*innen assoziierten mit "unseren Landwirten" deutsche Bauern und erwarteten deshalb keine Eier aus den Niederlanden. Nach Recherchen von SUPER.MARKT sind die Eier immer noch im Handel und dürfen im Rahmen einer Aufbrauchfrist noch bis Mitte Juni verkauft werden.

Das Problem: Der Begriff "regional" ist rechtlich nicht geschützt und bietet somit reichlich Spielraum für Interpretationen, wie Annett Reinke von der Verbraucherzentrale Brandenburg im Magazin SUPER.MARKT schildert: "Jeder Hersteller, jeder Händler kann sagen: Meine Kriterien sind die und die und deswegen bewerbe ich ein Produkt als 'regional'. Da guckt niemand hin und kontrolliert, ob diese Standards auch eingehalten werden." Sie rät deshalb Kund*innen, genau hinzusehen, um welche Art von Regionalwerbung es konkret geht - ob es sich um eine ganz allgemeine Werbung handelt oder ob es detaillierte Aussagen gibt wie zum Beispiel: "100 Prozent der Zutaten kommen aus der Region."

Weitere Informationen dazu im rbb-Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT" am Montag, 31. Mai 2021, 20.15 Uhr im rbb oder rbb-online.de/supermarkt

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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