"Stille Nacht in Stalingrad": ZDF-Dokumentation zum 70. Jahrestag der Entscheidungsschlacht
Archivmeldung vom 10.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt24. Dezember 1942: Eingeschlossen im Kessel von Stalingrad, feiern die Soldaten der 6. Armee das Weihnachtsfest. Zum 70. Jahrestag der Entscheidungsschlacht zeichnet die ZDF-Dokumentation "ZDFzeit: Stille Nacht in Stalingrad" am Dienstag, 11. Dezember 2012, 20.15 Uhr, das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln nach. Mit aufwändigen szenischen Neudrehs und neuen Interviews mit Familienangehörigen von Soldaten rekonstruiert der Film von Sebastian Dehnhardt, wie eine dem Untergang geweihte Armee in eisiger Kälte das Fest der Liebe begeht.
Wohl kaum ein anderes Kriegsereignis hat sich so traumatisch in das Bewusstsein von Deutschen und Russen eingeprägt wie die Schlacht um Stalingrad, der mindestens eine Million deutsche Soldaten, Rotarmisten und sowjetische Zivilisten zum Opfer fielen.
Während der NS-Rundfunk an Heiligabend 1942 mit einer Ringsendung an allen Fronten Weihnachtsstimmung verbreiten will, ist es für die Soldaten der 6. Armee ein Tag bitterer Trostlosigkeit. Kurz zuvor war der letzte Versuch der Wehrmacht gescheitert, die eingekesselte Armee von außen zu befreien. Nun stecken 350 000 Soldaten in der Falle. Das Weihnachtsfest ist für sie gekennzeichnet von Angst, Hunger, eisiger Kälte - und verzweifelten Abwehrkämpfen gegen die Sowjetarmee, die ebenfalls hohe Verluste verzeichnet.
In der Dokumentation "Stille Nacht in Stalingrad" schildern überlebende deutsche und sowjetische Soldaten sowie Angehörige in bewegenden Interviews ihre Erinnerungen an das Weihnachtsfest 1942. Manche der Eingeschlossenen fanden Trost im Glauben. Eindrucksvolle Zitate aus Feldpostbriefen belegen, wie die Soldaten die Verbindung zu ihren Angehörigen gerade an Weihnachten suchten. Für viele war es der letzte Gruß.
Quelle: ZDF (ots)