Zu alt zum Fahren? "ZDF.reportage" über Senioren am Steuer
Archivmeldung vom 06.12.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Führerschein kennt keine Altersgrenze nach oben: Wer den "Lappen" mit 18 Jahren erwirbt, hat eine Fahrerlaubnis auf Lebenszeit - selbst wenn es im Alter gesundheitlich bergab geht. Die "ZDF.reportage: Zu alt zum Fahren? - Senioren am Steuer" erkundet am Sonntag, 9. Dezember 2018, 18.00 Uhr, den Lebensalltag unterschiedlicher Senioren, die alle noch mobil sein wollen.
Walter M., 91 Jahre, ist ein geübter Fahrer, der sich auch längere Autofahrten immer noch zutraut. Seine Sehstärke und Fahrtauglichkeit lässt er regelmäßig überprüfen. Das macht er freiwillig - ohne Druck des Gesetzgebers. Verpflichtende Fahrtauglichkeitstests oder Gesundheitschecks, wie es sie in anderen EU-Ländern gibt, will das Verkehrsministerium in Deutschland nicht einführen. Auch der ADAC und der Auto Club Europa sprechen sich dagegen aus und setzen auf Freiwilligkeit.
Hilde S., 90 Jahre, braucht für längere Einkäufe in der Stadt ihren Rollator. Das Auto macht ihr das Leben leichter, nur sehen kann sie nicht mehr so gut. Mit einer Spezialbrille hilft sie sich weiter - aber ihr Sohn meint, mit 90 könne man doch mit dem Autofahren aufhören.
Warum muss man in Deutschland zur Führerscheinprüfung seine Augen untersuchen lassen und danach nie wieder? Diese Frage stellt sich Optiker Uli Herzog aus dem schwäbischen Biberach. Seiner Kundin, der 87-jährigen Adelheid B., rät er, lieber nicht mehr mit dem Auto zu fahren. Adelheid entscheidet sich tatsächlich dazu, ihren Führerschein abzugeben. Die Stadt Biberach fördert diesen Schritt - im Seniorenbüro erhält sie dafür im Gegenzug ein kostenloses Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr.
Quelle: ZDF (ots)