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Psychische Erkrankungen und Suizidgedanken: "37°"-Reportage im ZDF lässt junge Betroffene zu Wort kommen

Archivmeldung vom 04.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild "obs/ZDF/G.Handwerker"
Bild "obs/ZDF/G.Handwerker"

Monja war 16 Jahre alt, als sie das erste Mal versuchte, sich umzubringen. Emily wusste im Alter von 15 Jahren nicht mehr, wie es weitergehen soll. Die "37°"-Reportage "Ich bin noch da" beschäftigt sich am Dienstag, 8. September 2020, 22.15 Uhr im ZDF, mit den Tabuthemen psychische Erkrankungen und Suizidgedanken bei jungen Menschen. Autorin Annette Schreier lässt Betroffene und Angehörige zu Wort kommen, die sich für mehr Aufklärung und Unterstützung einsetzen.

Monja hatte schon als 13-Jährige Suizidgedanken. Das Gefühl, Außenseiterin in der Schule zu sein und wenig Halt in der Familie zu finden, machte ihr das Dasein unerträglich. Im Alter von 16 Jahren unternahm sie ihren ersten Suizidversuch und wurde im letzten Moment gerettet. Doch ihre schwierige Lebenssituation änderte sich nicht, und sie rutschte immer tiefer in die Depression. Ihre Selbstverletzungen wurden schlimmer, sie versuchte weitere Male, sich das Leben zu nehmen, und kam mehrfach in die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Neben therapeutischer und ärztlicher Behandlung ist Monja durch Zufall auf die Internetplattform Helpmail [U25] gestoßen, ein Hilfsangebot für Menschen unter 25, getragen vom Arbeitskreis Leben Freiburg (AKL) und dem Deutschen Caritasverband (DCV). Der Mailaustausch mit ihrer gleichaltrigen Beraterin Misa wurde für Monja zum Anker.

Bei Emily war es der Druck in der Schule, den sie irgendwann nicht mehr aushielt. Ihre Selbstzweifel wurden immer stärker. In der neunten Klasse dachte sie an Suizid. Auch wenn Emily eine sehr enge Bindung zu ihren Eltern hat, war es ihr nicht möglich, sich in ihrem depressiven Zustand zu öffnen. Einerseits aus Scham, andererseits, weil sie niemanden mit ihren negativen Gedanken belasten wollte. "Viele Jugendliche trauen sich nicht, über ihre Depressionen und Suizidgedanken zu sprechen, setzen in der Öffentlichkeit eine Maske auf", erklärt Emilys Arzt, Prof. Dr. Franz Joseph Freisleder von der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik am Starnberger See. Tabuisierung und Stigmatisierung psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft verstärken das Schweigen Betroffener.

Quelle: ZDF (ots)


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