"ZDFzoom" über den "Krieg der Söldner"
Archivmeldung vom 10.01.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićKrieg ist zu einem lukrativen Geschäft geworden. Auf fast allen Kriegsschauplätzen dieser Welt kämpfen Söldner, die für Geld dreckige Jobs erledigen. "ZDFzoom" begibt sich am Mittwoch, 12. Januar 2022, 22.45 Uhr, in "Der Krieg der Söldner. Das Geschäft der Schattenarmeen" auf Spurensuche.
Als der "ZDFzoom"-Reporter Arndt Ginzel und sein Kameramann Gerald Gerber nach Syrien reisen, wollen sie recherchieren, wie Militärunternehmen Kämpfer für Söldnereinsätze anwerben. Eine gefährliche Recherche. Am Ende werden sie selbst von Söldnern überfallen.
Unweit von ihrem Hotel entfernt lauern syrische Söldner den Journalisten auf. Sie kidnappen den Kameramann. Es folgen Verschleppung, Verhöre und Folterdrohungen. Ungewollt gewinnt das ZDF-Team so exklusive Einblicke in eine Söldnerorganisation, die sich schon in der Vergangenheit an Kriegs- und Menschenrechtsverletzungen beteiligt haben soll. Die Entführung geht zum Glück glimpflich aus, am Ende wird der Kameramann wieder freigelassen.
"Die Kriegsführung im 21. Jahrhundert verändert sich deutlich von der Art der Kriegsführung, die das 20. Jahrhundert geprägt hat", sagt Andreas Heinemann-Grüder vom Bonner International Centre for Conversion. Und diese privaten Militärfirmen seien ein Teil davon. Staaten würden mit dem Einsatz von Söldnerfirmen Sanktionen umgehen, und die Auftraggeber könnten sich so am Ende "politisch immer distanzieren", so Heinemann-Gründer weiter. Vor allem russische Schattenarmeen drängen seit Jahren immer stärker auf den privaten Sicherheitsmarkt.
Spuren russischer Söldnerunternehmen führen auch nach Deutschland. Als im Sommer 2020 der Finanzdienstleister Wirecard nach einem milliardenschweren Bilanzbetrug zusammenbricht, flieht Vorstandsmitglied Jan Marsalek ins Ausland. Seine mutmaßlichen Geschäftsbeziehungen zu Geheimdienstleuten und russischen Militärunternehmen beschäftigen seitdem Ermittler und Untersuchungsausschüsse in Deutschland und Österreich. Vor allem Marsaleks Kontakte zu dem russischen Militärunternehmen RSB Group und nach Libyen werfen bis heute Fragen auf.
Quelle: ZDF (ots)