Kleine Eroberer - Wie Babies die Welt entdecken
Archivmeldung vom 17.07.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEnglisch für Säuglinge, Schach-Training im Buggy, Rhetorik-Kurse für Zweijährige - die Lebenswelt von Kleinkindern hat sich in Deutschland seit dem Pisa-Schock drastisch verändert.
Die Beschleunigung des Lebens und der Wettbewerb um die besten Startbedingungen machen auch vor dem Kinderzimmer nicht mehr halt. Je früher, desto besser, nur keine "Zeitfenster" verpassen - das ist der neue Bildungsimperativ für Eltern. Der Zwang zur Frühförderung setzt Eltern und Kinder gleichermaßen unter Druck.
Die 45-minütige Dokumentation "Kleine Eroberer - Wie Babies die Welt entdecken" von Doris Metz , die am 22. Juli um 22.45 Uhr im Ersten gesendet wird, zeigt, welche ungeheuren Lernleistungen Kinder in ihren ersten drei bis vier Lebensjahren vollbringen können. Sie wollen die Welt erkunden und erobern, sie wollen in Kontakt treten mit ihrem Gegenüber - und zwar vom ersten Atemzug an. Lange dachte man, dass bewusstes Kommunizieren erst mit der Sprache beginnt. Doch die vorsprachliche Kontaktaufnahme zur Welt ist der Anfang aller Kommunikation und allen Lernens. Bereits mit wenigen Monaten weiß ein Säugling sein herzzerreißendes Weinen gezielt einzusetzen. Er hat den Zusammenhang von Ursache und Wirkung verstanden.
Der Film erzählt in Alltagsbeobachtungen und kleinen Versuchsanordnungen die wichtigsten Stadien der kommunikativen Entwicklung hin zum Ich. Und diese Entwicklung ist anrührend und ungeheuer spannend mitzuerleben - nicht nur für Eltern. Erst wenn ein Kleinkind sich selbst erkennt und "Ich" sagen kann, kann es sich in andere Menschen hineinversetzen und Freundschaften schließen. Die Dokumentation kommt ohne Experten aus - ihre Stars sind ein knappes Dutzend Babys und Kleinkinder: alles kleine Eroberer einer großen Welt.
Quelle: SWR