Hitlers geheime Waffe ZDF-Dokumentation
Archivmeldung vom 21.07.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHat Hitler insgeheim an der Atombombe gebaut? Wie sind die Kämpfe um das norwegische "Schwere Wasser" einzuordnen? Und: Liegen die gefährlichen Fässer noch auf dem Meeresgrund? In der ZDF- Reihe "Tauchfahrt in die Vergangenheit" geht der Film "Hitlers geheime Waffe" am Sonntag, 24. Juli 2005, 19.30 Uhr diesen Fragen nach und schildert in deutscher Erstausstrahlung den Wettlauf um die Atombombe zwischen Alliierten und Nazi-Deutschland.
Der amerikanische Wissenschaftler Dr. Brett Phaneuf leitete im
vergangenen Sommer eine Expedition, die es sich zur Aufgabe gemacht
hatte, die gefährlichen Fässer aus dem See in Südnorwegen zu bergen
und den Inhalt untersuchen zu lassen. Die Geschichte des Kampfes um
das "Schwere Wasser" sollte so endlich geklärt werden.
Im April 1940 hatte Hitlers Kriegsflotte einen strategisch
bedeutenden Sieg erzielt: Mit der Besetzung Norwegens fiel auch das
Wasserkraftwerk "Norsk Hydro" am Tinn-See in die Hände der
Deutschen. Als einziges Unternehmen in Europa produzierte es damals
Deuterium, so genanntes "Schweres Wasser", das sich als geeignete
Dämpf- und Kontrollsubstanz für Kettenreaktionen bei der
Kernspaltung erwies. Mit den Forschungsergebnissen der Norweger und
den Beständen von "Schwerem Wasser" war es aus Sicht der Alliierten
nur noch eine Frage der Zeit, bis Hitlers Wissenschaftler mit dem
Bau der Atombombe beginnen konnten. Eine britische Sabotage-Einheit
trat deshalb gemeinsam mit dem norwegischen Untergrund in Aktion, um
den Wasserstoff zu zerstören. Norwegische Widerstandskämpfer
sprengten die Konzentrieranlage der Fabrik in die Luft und
vernichteten einen Großteil des Schwerwasservorrates. Doch die
Deutschen bauten die betroffenen Bereiche wieder auf und erhöhten
die Produktion. 1943 beschlossen deshalb die Amerikaner, "Norsk
Hydro" im großen Stil zu bombardieren. Das deutsche Heeresamt
erteilte daraufhin den Befehl, die verbliebenen Tanks mit "Schwerem
Wasser" umgehend nach Deutschland zu schaffen. Doch am Heck des
Schiffs, das die knapp 50 Fässer über den Tinn-See bringen sollte,
explodierte eine Sprengladung - und das Schiff sank. Der Film von
Duncan Copp und Andreas Sawall erzählt in eindrucksvollen Bildern
vom Kampf um das "Schwere Wasser", der auch die Geschichte vom
Wettlauf um die Atombombe und von den Bemühungen der Alliierten ist,
den Bau derselben durch die Nazis zu verhindern. Neben Spielszenen
und Dokumentaraufnahmen verarbeitet der Beitrag auf dem Sendeplatz
der "ZDF Expedition" auch Ausschnitte aus dem Spielfilm "The Heavy
Water Sabotage" des norwegischen Regisseurs Titus Vibe-Müller, in
dem die Widerstandskämpfer, die damals die Fähre in die Luft
sprengten, die Hauptrollen übernahmen.
Quelle: Pressemitteilung ZDF