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ZDF-"Terra X"-Doku: Neuste Forschung zur Sprache der Tiere

Archivmeldung vom 01.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Orcas "unterhalten" sich während der Vorbereitung ihrer Beutezüge intensiv miteinander. Bild: ZDF Fotograf: AnthroMedia
Orcas "unterhalten" sich während der Vorbereitung ihrer Beutezüge intensiv miteinander. Bild: ZDF Fotograf: AnthroMedia

Alle Tiere kommunizieren miteinander. Je sozialer sie leben, desto komplexer ist ihre Sprache. In der "Terra X"-Dokumentation "Die Sprache der Tiere" an Ostermontag, 5. April 2021, 19.30 Uhr im ZDF, versuchen Forscherinnen und Forscher mit Hightech und künstlicher Intelligenz erstmals die Sprache der Tiere systematisch zu analysieren. Vor allem Orcas stehen im Fokus.

Orcas sind gesellige Meeresräuber, die über ein breites Spektrum von Lauten verfügen. Schon lange wird vermutet, dass sie sich während der Vorbereitung ihrer Beutezüge intensiv miteinander "unterhalten".

Ihre Sprache aus verschiedenen Klick- und Schnarrlauten zu verstehen, hat sich ein deutsch-kanadisches Team um Prof. Dr.-Ing. Elmar Nöth (Universität Erlangen) und Rachel Xi Cheng (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin) vorgenommen. Drei Jahre lang geht das interdisziplinäre Team, bestehend aus Spezialisten der Bereiche Linguistik, Informatik, Biologie und Akustik, mit einem Forschungstrimaran auf Expedition vor die kanadische Pazifikküste. Im Rahmen des Forschungsprojekts, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird, beobachten und belauschen die Wissenschaftler dort lebende Orca-Verbände. Es kommen Drohnen, Kameras und spezielle Unterwassermikrofone zum Einsatz. Hochleistungsrechner und künstliche Intelligenz helfen bei der Auswertung der Datensätze. Die Programme lernen, selbstständig Rufe zu klassifizieren. So hofft man, bestimmte Rufmuster bestimmtem Verhalten zuordnen zu können.

Die "Terra X"-Doku zeigt auch in einer kleinen Zeitreise die jahrtausendealte Geschichte menschlicher Bemühungen, Tiere das Sprechen zu lehren. Der junge Nero soll einen Star besessen haben, der als der sprachbegabteste Vogel der Antike galt. Nach Aufzeichnung des römischen Autors Aelian (circa 165 bis 225 nach Christus) erlernten in Indien Halsbandsittiche, wenn sie in der Nähe von Menschen lebten, die menschliche Sprache wie Kinder. Die Wissenschaftlerin Irene Pepperberg konnte sich mit ihrem Graupapagei Alex in begrenztem Maße sinnvoll unterhalten. Der 2007 verstorbene Vogel galt als Einstein unter den Papageien. Hunde verfügen zwar nicht über einen aktiven Wortschatz, verstehen jedoch "ihren" Menschen sehr genau. Sie beherrschen bei entsprechendem Training einen umfangreichen passiven Wortschatz. Wie aktuelle Forschungen ergeben, verarbeiten Hunde empfangene Sprachsignale ähnlich wie Menschen.

Quelle: ZDF (ots)

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