Goldrausch - Die Geschichte der Treuhand
Archivmeldung vom 01.10.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls nach dem Fall der Mauer die volkseigenen Betriebe der ehemaligen DDR privatisiert werden sollten, wurde im Frühsommer 1990 die Treuhandanstalt gegründet. Mit enormem Tempo veräußerte die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien - eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision waren nicht vorgesehen. Der Film "Goldrausch -Die Geschichte der Treuhand", der am 8. Oktober um 22.45 Uhr im Ersten gezeigt wird, fragt: Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was geschieht, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Die ostdeutschen Firmen wurden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. In den folgenden vier Jahren wurden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gingen verloren. Die Treuhandanstalt machte bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark - das sind rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem ließ sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen. Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt. Das größte wirtschaftspolitische Ereignis im Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. Im Film kommen auch ehemalige Mitarbeiter der Treuhand und DDR-Bürgerrechtler zu Wort.
"Goldrausch - Die Geschichte der Treuhand" ist ein Film von zero one film in Koproduktion mit SWR, NDR, MDR und Telepool mit Unterstützung von Filmförderungsanstalt FFA, Medienboard Berlin-Brandenburg, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, Deutscher Filmförderfonds und MEDIA.
Quelle: SWR - Das Erste (ots)