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Sex hilft Männern mit Parkinson in Frühstadium

Archivmeldung vom 05.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixabay.com, Babienochka
Bild: pixabay.com, Babienochka

Ein aktives Sexualleben hemmt bei Männern die körperlichen und psychischen Auswirkungen von Parkinson im Frühstadium. Jüngere Männer, die an der neurodegenerativen Krankheit leiden, haben weniger starke motorische Symptome und auch weniger Probleme wie Depressionen, wenn sie regelmäßig Sex haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Parkinson Disease Non Motor Symptoms-Studie (PRIAMO), eine Zusammenarbeit zwischen mehreren italienischen Instituten, darunter die Universität von Padua.

"Da Patienten mit Parkinson mit großen Veränderungen ihrer Sexualfunktion zurechtkommen müssen, ist eine befriedigende und intime sexuelle Beziehungen eine Herausforderung. Aber die Qualität des Sexuallebens verbessert nicht nur die Lebenszufriedenheit der Patienten. Unsere Studie zeigt, dass sie sogar einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hat", schreiben die Autoren der Studie. Zu viele Ärzte würden bei Gesprächen mit Parkinson-Patienten nicht über das Sexualleben sprechen. Sie sollten regelmäßig danach fragen, um den Zustand der Erkrankten besser zu verstehen.

Weniger motorische Symptome

Im Zuge der PRIAMO-Studie wurden 355 Parkinson-Patienten - 238 Männer und 117 Frauen - zwei Jahre lang begleitet und untersucht. Sie wurden über verschiedene Aspekte ihrer Erkrankung befragt, darunter auch die Auswirkungen auf ihr Sexualleben. Die Forscher untersuchten zudem, wie sich die motorischen Fähigkeiten der Patienten mit der Zeit entwickelten. Ein Ergebnis war, dass die sexuelle Aktivität der gesamten Probandengruppe im Laufe der zwei Jahre abnahm: Zu Anfang waren 56 Prozent der Gruppe sexuell aktiv, am Ende nur noch 50 Prozent. Viele männliche Probanden klagten über Probleme wie erektile Dysfunktion und Impotenz, Frauen über mangelnden Sexualtrieb.

Die sexuell aktiven Männer zeigten allerdings positive Entwicklungen beim Krankheitsverlauf. Sie hatten weniger motorische Probleme als diejenigen, die nicht sexuell aktiv waren. Männliche Patienten mit aktivem Sexualleben waren auch seltener apathisch und depressiv. Außerdem mussten sie weniger häufig mit dem Medikament Levodopa behandelt werden als sexuell inaktive Probanden. Die Autoren geben zu bedenken, dass die sexuell aktiven Probanden oft jünger waren und früher in ihrem Leben Symptome gezeigt hatten als die sexuell nicht aktiven Probanden, die meist älter waren und oft erst relativ spät Symptome zeigten.

Frauen noch zu wenig untersucht

Auffällig ist, dass diese Ergebnisse nicht auf Frauen zutrafen. Hier konnte kein Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität und der Entwicklung von motorischen Fähigkeiten oder der Behandlung mit Levodopa festgestellt werden. Die Forscher merken jedoch an, dass die Probanden zu einem großen Teil Männer (67 Prozent) waren. Es gebe auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei motorischen Symptomen von Parkinson. Die Auswirkungen des Sexuallebens auf den Verlauf von Parkinson bei Frauen müsse in Zukunft noch genauer erforscht werden.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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