Menopause: Psychosoziale Faktoren stören Sexleben
Archivmeldung vom 11.07.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Anzahl der Frauen, die Sex haben, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die Anzahl der Frauen, die Geschlechtsverkehr nach der Menopause genießen, ist sogar noch geringer. Bisher konzentrierte sich die Forschung großteils auf biologische Ursachen. Eine Studie unter der Leitung der University of Sussex hat jetzt psychosoziale Faktoren identifiziert. Nur drei Prozent der Teilnehmerinnen berichteten von positiven sexuellen Erfahrungen, sechs Prozent suchten sich medizinische Unterstützung für ihre sexuellen Probleme.
Umfangreiche Forschung wurde zu biologischen Gründen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Sex durchgeführt. Viel weniger ist über die Auswirkungen verschiedener psychosozialer Veränderungen bekannt, die nach den Wechseljahren weit verbreitet sind. Dazu gehören Probleme mit der Körperwahrnehmung, das eigene Selbstbewusstsein, die wahrgenommene Begehrtheit, Stress, Stimmungsschwankungen und Beziehungsprobleme.
Qualitative Untersuchung
Der Großteil der Forschung in diesem Bereich konzentrierte sich auf quantitative Ergebnisse. Für die aktuelle Studie wurden die Daten von fast 4.500 postmenopausalen Frauen ausgewertet, die an UK Collaborative Trial of Ovarian Cancer Screening (UKCTOCS) des University College London teilgenommen hatten. Das Team konzentrierte sich dabei auf freie Textdaten. Ziel war es, besser zu verstehen, warum Frauen bestimmte Empfindungen hatten und wie ausgeprägt diese waren.
Vielzahl von Ursachen
Vor dem Start der jährlichen Untersuchungen war rund die Hälfte der Frauen sexuell aktiv. Im Laufe der Zeit wurde eine Abnahme von allen Bereichen der sexuellen Aktivität beobachtet. Diese wurde seltener, bereitete weniger Vergnügen und war unangenehmer. Der Hauptgrund für mangelnde sexuelle Aktivität war das Fehlen eines Partners, was wiederum in den meisten daran lag, dass die Betroffenen verwitwet waren.
Andere häufig genannte Gründe für eine verringerte Aktivität waren Erkrankungen des Partners, die sexuelle Dysfunktion des Partners, eigene körperliche Probleme der Frau, Symptome der Wechseljahre und verschriebene Medikamente. Diese Reihenfolge entspricht der Häufigkeit der Nennung. Am häufigsten trugen Beziehungsprobleme, Logistik und die Wahrnehmungen des Alters zu einer geringen Libido bei. Nur drei Prozent der Teilnehmerinnen berichteten von positiven sexuellen Erfahrungen. Sechs Prozent suchten sich medizinische Unterstützung für sexuelle Probleme.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann