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Gesundheitsexperte: Netzwerk führe zu mehr ungeschütztem Sex

Archivmeldung vom 25.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Facebook schuld an Geschlechtskrankheiten? Bild: facebook.com
Facebook schuld an Geschlechtskrankheiten? Bild: facebook.com

Facebook ist schuld am Anstieg von Syphilis-Erkrankungen in Großbritannien. Diese fragwürdige Botschaft durchflutet derzeit die britischen Boulevard-Medien. Laut deren Berichten verabreden sich immer mehr junge Menschen online zu Treffen und haben dann ungeschützten Sex mit den Facebook-Bekanntschaften.

Die Annahme geht offenbar auf einen Gesundheitsexperten aus Teesside zurück, wie die New York Times berichtet. Peter Kelly, Director Public Health in der nordöstlichen englischen Region, meinte einen Zusammenhang zwischen der gestiegenen Zahl an Geschlechtskrankheiten und der Popularität von Facebook herstellen zu können. Hinzu kämen Befragungen, bei denen immer mehr Menschen angeben, ihren Partner über das soziale Netzwerk kennengelernt zu haben.

Falsche Schlüsse

Die gewagte These hat inzwischen kräftigen Gegenwind bekommen. Wie beispielsweise ein Kommentator auf Techcrunch schreibt, dürfe man nicht Korrelation mit Ursache verwechseln. Die Annahme, Facebook sei der Grund für den Syphilis-Anstieg, sei kein logisches Argument.

Die an sich zweifelhafte Aussage Kellys "Facebook erleichtere es, Partner für unkomplizierten Sex zu treffen" wurde vom britischen Boulevard noch zusätzlich hochgetrieben. So titelten Zeitungen unter anderem mit "Facebook verursacht Syphilis-Ausbruch". Die Botschaften verbreiteten sich entsprechend schnell auch über soziale Netzwerke und sorgten für einiges Aufsehen.

Zumindest müssen sich die Facebook-Nutzer aber keine allzu großen Sorgen darüber machen, mit wem sie sich verabreden. Denn offenbar zeigen die User in den sozialen Netzwerken ihre wahre Persönlichkeit. Zu diesem Schluss kamen Psychologen der Universitäten Mainz und Münster in einer Untersuchung, wonach es in den Networks keine verzerrten Idealbilder gibt.

Quelle: pressetext.deutschland (Claudia Zettel)

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