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Mehr als einen Menschen lieben und begehren

Archivmeldung vom 30.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das Herz mit dem Zeichen der Unendlichkeit als Symbol für Polyamory
Das Herz mit dem Zeichen der Unendlichkeit als Symbol für Polyamory

Foto: Ratatosk
Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine partnerschaftliche Idee findet immer mehr Anhänger: Polyamorie. Dieses Kunstwort setzt sich zusammen aus den Worten "polys" für viele und "amor" für Liebe und steht für eine spezielle Form der Beziehung. Aber was bedeutet Polyamorie bzw. Vielliebe im täglichen Leben? Max Zimmermann hat sich schlau gemacht.

Es ist mehr als einen Menschen zu lieben und zu begehren, es ist aber auch mehr als eine offene Beziehung oder ein rein erotisches Abenteuer, sagt Stefan Schweiger, Chefredakteur der "Apotheken Umschau Online" und erklärt, was man sich konkret unter Polyamorie vorstellen muss: "Vielliebe heißt, dass man mit mehr als einem Partner wirklich auch zusammenlebt, also über das rein Sexuelle hinaus. Das kann ein offenes Trio sein, eine Hauptpartnerschaft mit mehreren Nebenbeziehungen, da ist eigentlich alles denkbar. Zentral ist, dass alle Beteiligten voneinander wissen und aus voller Überzeugung eben auch dabei sind. Geheimniskrämerei ist also tabu, und das erfordert Empathie und Neugierde."

Das hört sich alles sehr positiv an, aber ohne Nachteile geht es auch bei dieser Art von Beziehung nicht ab:

Stefan Schweiger sagt dazu: "Je mehr beteiligte Partner umso mehr potenzielle Konfliktfelder gibt es natürlich auch. Eifersucht ist auch oder eben gerade bei Polyamorie ein schwieriges Thema. So eine Beziehung braucht viel mehr Kommunikation, das kostet Zeit und Energie. Man muss eben auch Kompromisse eingehen. Jeder Einzelne muss sich klarmachen, dass er nicht immer an erster Stelle steht, man muss schon auch zurückstecken."

Es werden heute so viele Ehen geschieden wie nie zuvor, und Trennungsgründe sind sehr häufig Seitensprünge und Eifersucht, sodass einiges auch für eine polyamore Beziehung spricht:

"Polys", wie sie sich selbst nennen, sehen die Vielliebe als Lösung für ein viel harmonischeres, freieres und vielfältigeres Beziehungsleben. Monogame Beziehungen, also mit einem Partner, stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn erotische Gefühle oder Liebesbeziehungen zu Dritten dazukommen. Und die "Polys" wiederum setzen sich mit dem Gefühl der Eifersucht bewusst auseinander, anstatt mit Lügen und Vorwürfen darauf zu regieren, antwortet Stefan Schweiger auf die Frage.

Welche Form der Beziehung man bevorzugt, bleibt letztendlich jeder und jedem selbst überlassen. Das Wichtigste ist doch, dass man glücklich in der Partnerschaft ist, schreibt "Apotheken Umschau Online".

Quelle: Wort und Bild - apotheken-umschau.de (ots)

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