Höhepunkt per App: Wie digital wird unser Sex durch neue Toys?
Archivmeldung vom 11.02.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn Supermarktkundinnen am Pastaregal plötzlich selbstvergessen die Augen schließen und der Atem schneller geht, malen sie sich möglicherweise gerade kein romantisches Dinner aus, sondern genießen ein virtuelles Vorspiel durch ein App-gesteuertes Sextoy. Von diesen digitalen Lustbringern kommen gefühlt wöchentlich neue Varianten auf den Markt.
Laut einer Umfrage unter Mitgliedern der Erotik-Community JOYclub eignen sie sich besonders für das Vorspiel in der Öffentlichkeit. Insgesamt 1.500 Frauen und 3.500 Männer befragte JOYclub Anfang Januar zu ihren Erfahrungen und Erwartungen an Apptoys. Jeweils knapp 50 Prozent der befragten Männer und Frauen findet vor allem die Option reizvoll, das Smartphone als Fernbedienung für einen heimlichen Stimulus an ungewöhnlichen Orten zu nutzen. Andere Funktionen, mit denen die Hersteller werben, wie das Ausprobieren, Speichern und Teilen von Vibrationsintervallen oder die Stimulation beim "Telefonsex" mit Unbekannten finden weitaus weniger Anklang.
Das erotische Internet der Dinge bisher nur medialer Hype
Auch wenn derzeit viel über die sinnlichste Form des Internets der Dinge gesprochen wird, ist die Bedeutung in der Praxis sehr überschaubar. Zwar benutzen 93 Prozent der befragten JOYclub-Frauen regelmäßig Sextoys und 96 Prozent von ihnen besitzen ein Smartphone. Mit App-gesteuerten Sexspielzeugen haben dagegen erst 4 Prozent Erfahrungen gesammelt.
Überraschend: 20 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen wollen es zwar gerne ausprobieren, aber jeder Dritte der als besonders aufgeschlossen und experimentierfreudig bekannten Joyclubber hat sich bisher noch gar nicht mit Apptoys beschäftigt und sieht in ihnen eher ein witziges Gimmick als einen echten Trend.
Intim-Wearables mit Sharing-Funktionen und Performance-Tracking
Viele Anbieter preisen die Funktion, individuelle Vibrationsintervalle selber zu kreieren und mit anderen App-Nutzern zu teilen, andere passen die Stimulation an Musik, Videos oder erotische E-Books an. Während die Vielfalt durchaus überzeugt (25 Prozent finden das spannend), ist eine mediale Verbindung mit Musik oder Hörbüchern nicht gefragt. Weniger als 10 Prozent sehen hier luststeigerndes Potenzial. Die Vorstellung, mittels eines Sex-Trackers die eigene sexuelle Aktivität zu messen, gefällt immterhin fast 39 Prozent der Frauen. Männer finden diese Option erwartungsgemäß verlockender: Ganze 46 Prozent würden gerne aufzeichnen, wie oft, wie lang und wie bewegungsintensiv sie geliebt haben.
Auch wenn Apptoys bisher eher für Schlagzeilen als für echte Höhepunkte gesorgt haben, ist mit 20 Prozent ein recht großer Teil der Befragten überzeugt, dass sie in Zukunft häufiger virtuellen Sex erleben werden.
Quelle: JOYclub (ots)