Richard David Precht: Sex und Philosophie sind "fürs Überleben überflüssig wie ein Kropf "
Archivmeldung vom 31.03.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRichard David Precht (47) hält "unsere Form der extremen Sexualität" für "puren Luxus". Sex ist demnach "eine Art Beschäftigungstherapie für das Gehirn, ähnlich wie Philosophie, Kunst oder Musik. Das alles ist fürs Überleben überflüssig wie ein Kropf", erklärt der Philosoph und Bestseller-Autor im Exklusiv-Interview mit dem Frauenmagazin FÜR SIE.
Trotzdem wäre eine Menschheit mit weniger Sex "sehr viel aggressiver". Seine Begründung: "Sex baut ja Aggressionen ab. Danach ist man entspannter. Das Bindungshormon Oxytocin wird ausgeschüttet und das Glückshormon Serotonin - alle Botenstoffe, die nach dem Sex im Körper gebildet werden, sind beruhigend. Deshalb fühlt man sich nach dem Sex so wohl." Allerdings hält uns der Philosoph für eine grundsätzlich untreue Spezies: "Der Mensch ist polygam wie alle anderen Primaten." Warum es trotzdem die Idee von Monogamie gibt? "Geschlechtliche Liebe ist für mich die Fortsetzung der Elternliebe mit anderen Mitteln. Und Eltern kann man ja auch nicht einfach austauschen."
Quelle: FÜR SIE (ots)