Verhüten mit Testosteron
Archivmeldung vom 18.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittChinesische Forscher haben eine Studie über die Wirksamkeit einer Antibabyspritze für den Mann vorgestellt, schreibt die Zeitschrift Technology Review in der aktuellen Ausgabe 7/09. Das Ergebnis: Nur die Partnerin jedes 100. Probanden wurde schwanger.
Für die Testphase wählten die chinesischen Wissenschaftler 1045 Teilnehmer zwischen 20 und 45 Jahren aus, die mindestens schon ein Kind gezeugt hatten. 30 Monate lang bekamen die Probanden monatlich 500 Milligramm Testosteron in den Gesäßmuskel gespritzt. Diese Dosis entspricht genau der Menge, die der männliche Körper von Natur aus produziert. Durch das von außen zugeführte Testosteron produzierten die Männer kein eigenes mehr – und damit entstanden auch keine Spermien. Nur die Partnerin jedes 100. Teilnehmers wurde schwanger. Bereits sechs Monate nach der letzten Injektion produzierten die Probanden wieder die normale Spermienmenge. Nebenwirkungen wurden nicht entdeckt.
Prof. Michael Zitzmann, Androloge und Endokrinologe am Institut für Reproduktionsmedizin der Universität Münster, hält die Testosteronspritze für so sicher wie die Durchtrennung der Samenleiter. Die chinesischen Forscher schätzen, dass ihre Verhütungsmethode in ungefähr fünf Jahren auf dem Markt sein könnte. Bis dahin sind noch Tests nötig, um sicherzugehen, dass Herz-Kreislauf-System, Prostata und Verhalten nicht beeinträchtigt werden.
Quelle: Technology Review