Leere Rotlichtviertel und glühende Glasfaserkabel: Erotik in Zeiten von Corona
Archivmeldung vom 31.03.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm März 2020 erließ die Bundesregierung genauso wie die meisten anderen europäischen Regierungen weitreichende Regelungen erlassen, um eine Ausbreitung des tödlichen Corona Virus zu stoppen. Grundrechte wurde in einem Maße eingeschränkt, die noch im Februar desselben Jahres vollkommen undenkbar waren. Die Folge: leere Innenstädte, leere Clubs, leere Rotlichtviertel – einsame Singles und glühende Glasfaserkabel.
Die Server von Erotikportalen arbeiten am Limit
Während ältere Mitbürger_innen und Menschen mit Vorerkrankungen durch die Krankheit am meisten gefährdet werden, leiden Singles am meisten unter den Kontaktverboten und de facto Ausgangssperren.
Wenn Clubs ebenso leer sind wie die Rotlichtviertel der Städte, suchen mehr Menschen als je zuvor Unterhaltung und Befriedigung im Internet. Pornowebseiten und Erotikportale sind die großen Gewinner der Krise. Immer mehr sammeln Erfahrungen mit Fundorado – denn auch wenn Kontaktverbote durchgesetzt werden, haben Singles noch immer Bedürfnisse, die jetzt im Internet ausgelebt werden müssen. Eine große Pornowebseite hat sogar ihr Bezahlangebot – zumindest in Italien – für die Zeit der Krise kostenlos geöffnet.
Die Internet Erotikbranche ist der große Gewinner der Krise. Wer wegen des Ansteckungsrisikos ins Home Office verbannt wurde und den ganzen Tag in den eigenen vier Wänden verbringen muss, der hat auf einmal viel Zeit und der Druck der Einsamkeit und der Krise sorgt für das Bedürfnis sich zu vergnügen und es sich gut gehen zu lassen. Kein Wunder, dass die Glasfaserkabel glühen, wenn deutlichmehr Videos in HD-Qualität abgespielt werden.
Alle Medien der Branchen haben Hochkonjunktur
Nicht nur Internetseiten, auch die entsprechenden Apps haben gegenwärtig Hochkonjunktur. Pornoseiten verzeichnen deutlich mehr Anfragen, ebenso Erotikportale und Webcam-Angebote. Auch die Downloads und Verkäufe von Sextin-Apps explodieren geradezu. Zu Zeiten der Krise sind scheinbar die Nutzer nicht nur hungriger auf ein bisschen Ablenkung, Entspannung und Vergnügen, sonder das Geld scheint auch lockerer zu sitzen. Schließlich steigen nicht nur die Seitenbesuche, sondern auch die Verkäufe von kostenpflichtigen Angebote.
Das Internet ist einer der letzten Orte geworden, an dem sich Menschen unbeschwert treffen können.
Nicht nur Erotik-Portale verzeichnen einen starken Anstieg von Nutzerzahlen, auch Datingapps werden deutlich häufiger genutzt als vor der Krise. Trotz des Kontaktverbots scheinen sich Menschen mit Frühlingsgefühlen im Bauch noch zu Dates zu verabreden. Das Kontaktverbot gilt in den meisten Bundesländern ja nur für Gruppen von mehr als zwei Personen. Es droht also keine Gefahr seitens des Ordnungsamt für das Tinder-Date im Park oder Stadtwald.
Ob das Tinder-Date allerdings die sinnvollste Idee zu Zeiten von Corona ist, sollte deutlich hinterfragt werden. Denn wenn sich aus dem Daten etwas mehr entwickeln sollte, dann lässt sich eine Ansteckung nicht mehr vermeiden. Daher schalten die Betreiber von Tinder auf der App auch Ratschläge, wie man mit dem Einhalten von Hygieneregeln auch bei einem Date das Ansteckungsrisiko minimiert werden kann.
Hinter diesem Phänomen steht ein ernst zu nehmendes Problem: Wer nicht mit jemand anderem zusammenlebt, droht während der Coronakrise zu vereinsamen. Aus den Gebieten, in denen lange eine Quarantäne galt, kommen besorgniserregende Nachrichten über eine Zunahme von Alkoholismus und Depressionen. Auch Menschen, die nicht alleine wohnen, sind durch die Quarantäne in Gefahr. Die Berichte über häusliche Gewalt steigen. Jeder der gegenwärtig zu viel Zeit Zuhause verbringen muss, seht elendig das Ende der Krise herbei.
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