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Die neue Freiheit: Beziehungsexperte erklärt die Vorteile bei der Partnersuche in der zweiten Lebenshälfte

Archivmeldung vom 06.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andrea Kusajda / PIXELIO
Bild: Andrea Kusajda / PIXELIO

Die Liebe in der zweiten Lebenshälfte kann emotional wie erotisch eine beflügelnde Erfahrung sein. Denn: „Gerade jetzt gibt es so viele Freiheiten wie nie. Es eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten, Liebe zu leben“, weiß Dr. Stefan Woinoff, Beziehungsexperte des Datingportals Zweisam.de. Genau jetzt sei die richtige Zeit, als Single alte Muster über Bord zu werfen und einen Liebesneustart zu wagen. Aber was macht diese neue Freiheit aus? Der Experte nennt vier Punkte:

1. Die großen Lebensthemen sind erledigt

Karriere, Kindererziehung, Hausbau: Die großen Lebensthemen sind meist erledigt. Vieles ist in trockenen Tüchern oder abgehakt, der Druck nimmt ab. Und die Erwartungen an eine Partnerschaft verändern sich: „Weil es in dieser Phase vor allem um Lebensfreude und eine schöne, entspannte Zeit zu zweit geht, macht eine neue Liebe umso mehr Spaß. Wenn man das Leben aus dieser Perspektive sieht, kann man sich auf diese Zeit eigentlich nur freuen“, sagt Dr. Stefan Woinoff.

2. Klassische Beziehungsmuster haben ausgedient

Man ist jetzt viel freier in der Gestaltung dessen, was man selbst als be­reichernde Beziehung empfindet. Zum Beispiel „living apart together“: Ein Paar sein, aber in getrennten Wohnungen leben. Als Familie mit Kindern undenkbar – aber später für viele ein spannender Weg, die Beziehung frisch zu halten, aber die gewohnten vier Wände nicht aufzugeben. „Die klassischen Beziehungsschablonen haben jetzt ausgedient, was sich wie eine Befreiung anfühlen kann. Die Beziehungsgestaltung folgt wieder einer jugendlichen Dynamik. So wie in der Zeit, als man noch in der Ausbildung war und nicht unbedingt den Partner fürs Leben gesucht hat“, erklärt der Beziehungsexperte. Für manche sei dies tatsächlich die Wiederbelebung der Jugend, die zweite Pubertät sogar. „Einige meiner Patienten hatten sich diese Freiheit in ihrer Jugend nie genommen und erleben sie jetzt erstmalig in ihrem Leben - und genießen sie sehr“, weiß der Psychotherapeut aus seiner Münchner Praxis.

3. Bedürfnisse dürfen jetzt klar benannt werden

Diese Generation hat den Jüngeren gegenüber einen entscheidenden Vorteil: Lebenserfahrung. Vor allem in Punkto Liebe und Beziehung können viele jetzt klar für sich formulieren, was ihre Bedürfnisse sind – und was sie nicht (mehr) wollen. „Viele sind an einem Punkt, an dem sie keine Hollywood-Romanze mehr nachspielen wollen – eine Prise Pragmatik ist da manchmal sehr hilfreich“, sagt der Zweisam.de-Experte. Er rät, dem (potentiellen) Partner gegenüber offen anzusprechen, welche Art von Beziehung man sich jetzt vorstellen kann. Was möchte man mit ihm machen, was lieber nicht? Nur eine Wochenendliebe, damit jeder genug Freiraum für sich hat? Oder Zusammenziehen und vielleicht sogar noch einmal heiraten? Woinoff: „Nur wer sagt, was er will, hat die Möglichkeit, es auch zu bekommen. Ja, das erfordert Mut. Aber was hat man schon zu verlieren?“ Und die Angst davor, was „die Anderen“ darüber sagen könnten, ist meist völlig unbegründet.

4. Erotik wird in dieser Phase neu entdeckt

Sexualität spielt auch jetzt eine wichtige Rolle. Das bestätigen Studien aus aller Welt. Und: Die körperliche Liebe ist für viele schöner denn je. Denn endlich kann man sich nach Belieben Zeit füreinander nehmen. Die Erotik-Killer Nummer Eins, all die vielen täglichen Verpflichtungen, fallen weitgehend weg. Viele entdecken jetzt auch den Genuss von langsamem Sex. Vielleicht auch, weil der Mann ein längeres Vorspiel braucht – und das genießen vor allem die Frauen. Es ist jetzt nicht mehr wichtig, im Bett zu „performen“ – entschleunigte Zweisamkeit macht glücklich: „Neue Studien belegen, dass der taktile Sinnesgenuss nicht nur angenehm und lustvoll, sondern auch sehr gesund ist: Er hat positive Auswirkungen auf Schmerzen, Ängste, Depressionen, Stress, Verspannungen, erhöhten Blutdruck, Heilungsprozesse und auf das gesamte Immunsystem. Sogar die Lernfähigkeit steigt“, erklärt Dr. Stefan Woinoff. Der Psychotherapeut wünscht sich, dass es in unserer Gesellschaft immer normaler wird, sich auch im Alter zu verlieben und Erotik zu genießen. „Die Oma sollte zu ihren Enkelkindern sagen können: ‚Ich habe morgen ein Date. Mal schauen, ob er auch gut küsst.‘“

Quelle: Dr. Stefan Woinoff - Zweisam.de

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