Nackte Tatsachen über Sex und Pornografie
Archivmeldung vom 19.05.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchauen sich Frauen auch Pornos an? Wird man von Pornografie dümmer? Verroht man, wenn man zu viele Pornofilme schaut? Das alles sind entweder Fakten oder Ammenmärchen. Wir zeigen, was in deutschen Schlafzimmern tatsächlich geschieht und warum man – um das vorweg zu nehmen – von Pornos tatsächlich vielleicht dümmer wird.
Das verdienen die PornostarsWer heutzutage etwas über Sex wissen möchte, greift schon lange nicht mehr zu Ratgeber-Journalen oder gar zur Bravo. Heute ist das Internet DIE Informationsquelle. Auch in Sachen Sex. GERADE in Sachen Sex sollte man meinen, wenn man sich die unglaubliche Zahl an Pornoseiten ansieht. Wie kommt es, dass es so viele davon gibt? Die Antwort ist einfach: Die Nachfrage ist einfach da. Wer bei Google den Begriff „Porno“ eingibt, erhält über 1 Milliarde Suchtreffer. Das feucht-fröhliche Treiben begeistert vor allem Männer. Fußball vielleicht auch noch. Aber Pornos noch mehr.
Millionengeschäft mit Pornografie
„Ruf! Mich! An!“ war vor einigen Jahren ein abendlich ausgestrahlter Werbespot, in dem eine in Lack und Leder bekleidete Dame unwirsch einen Anruf auf einer teuren Nummer befahl. Da lachen die meisten Porno-Fans heute drüber. Schon längst ist man mit einem Mausklick bei den stöhnenden Damen. Teure Telefonnummern braucht’s nicht mehr. Und zwar deshalb, weil Pornos in Verbindung mit Internet eine Gelddruckmaschine zu sein scheinen.
Die Pornobranche ist eine Milliarden-Industrie. Allein in Deutschland belaufen sich die Umsätze auf jährlich rund 4,5 Milliarden Euro. Weltweit sind es etwa 100 Milliarden.
Schauen sich auch Frauen Pornos an?
Ja. Allerdings ist der Anteil im Vergleich zu Männern verschwindend gering. Rund ein Drittel der Frauen soll es nur sein, die lechzend vor dem Monitor sitzen. Bei den Männern sind es satte 70 Prozent. Bei diesen Zahlen sollte man denken: Wo schauen die sich das denn alles an? Der Tag hat ja nur 24 Stunden. Fragt man bei den Konsumenten nach, erhält man häufig folgende Antworten:
- Im Bett
- Im Arbeitszimmer
- Im Freien
- Auf der Arbeit
Auf der Arbeit? Da hat es schon Abmahnungen und sogar Kündigungen gegeben! Grundsätzlich ist es bei vielen Arbeitgebern verboten, privat im Internet zu surfen. Und dann Pornos gucken? Lieber nicht, sagt auch die Redaktion von pornoseitentest.com. Zwar habe es in Nordrhein-Westfalen bereits Urteile gegeben, die dem Arbeitnehmer Recht gaben, aber grundsätzlich solle man das Anschauen pornografischen Materials während der Arbeitszeit vermeiden.
Kunst oder Verrohung?
Der Bundesgerichtshof hat den Begriff „Pornografie“ genauer definiert. Es heißt: „Als pornographisch ist eine Darstellung anzusehen, wenn sie unter Ausklammerung aller sonstigen menschlichen Bezüge sexuelle Vorgänge in grob aufdringlicher, anreißerischer Weise in den Vordergrund rückt und ihre Gesamttendenz ausschließlich oder überwiegend auf das lüsterne Interesse des Betrachters an sexuellen Dingen abzielt.“ „Grob aufdringliche Weise“, „Ausklammerung aller menschlichen Bezüge“ – das klingt nach Verrohung. Ist das so? Verroht man, wenn man zu viele Pornos schaut? Eine kroatische Studie hat ergeben, dass dem wohl nicht so ist. Vielmehr würden Pornofilme und -bilder zur alltäglichen Realität gehören und seien daher kein Auslöser zur Verrohung. Allenfalls abgestumpfter könnte man werden.
Wird man dümmer, wenn man Pornofilme schaut?
Nun ja, Menschen, die häufig Pornos schauen, haben ein geringeres Hirnvolumen. Es entsteht eine Abstumpfung der Hirnareale, die eigentlich für sexuelle Erregung sorgen sollen. Das Berliner Max-Planck-Institut hat genau diese Tatsache herausgefunden. Man hat Männern Pornos gezeigt, während deren Hirnvolumen gemessen wurden. Das erstaunliche Ergebnis: Gehirne von Porno-Fans sind kleiner. Und nicht nur das: In den Belohnungszentren der Gehirne der lüsternen Schmuddel-Konsumenten herrscht eine niedrigere Aktivität. Woran das allerdings liegt, fanden die Forscher nicht heraus. Es gebe noch einige offene Fragen, hieß es. Denn man wisse nicht genau, ob
- tatsächlich der Pornokonsum zu kleineren Gehirnen führt,
oder
- ob Menschen mit kleinem Gehirn eben gerne zum Pornokonsum neigen.
Entwarnung also für alle Sexfilm-Freunde: Man wird davon nicht wirklich dümmer.
Traumjob Pornostar: Nachwuchs gesucht!
Wegen des anhaltenden Erfolgs der Schmuddel-Filme werden natürlich laufend neue „Talente“ gesucht. Dabei ist es einmal umgekehrt, als in anderen Jobs häufig üblich: Frauen verdienen besser, als Männer. 1.000 Dollar sollen es sein, die eine Frau pro Dreh bekommt. Wenn Sie im Film Dinge tut, die sie sonst üblicherweise nicht praktiziert, können es auch mal 6.000 Dollar sein. Wobei die Gehälter der Darstellerinnen stark variieren können. Ein neues Sternchen am Porno-Himmel bekommt weniger als die den Zuschauern schon hinlänglich bekannte „Schauspielerin“.
Der amerikanische Sender CNBC hat die Summen, die in der Pornobranche bezahlt werden, zusammengefasst. Ein Ausschnitt:
Darstellerin Mann/Frau-Szene | 300 bis 1.500 Dollar |
Darstellerin Frau/Frau-Szene | 700 bis 1.200 Dollar |
Männlicher Darsteller | 500 bis 1.500 Dollar |
Regisseur | 1.000 bis 3.000 Dollar |
Tabelle: Auszug aus der Gagenliste der Porno-Industrie.
Zusätzlich können sich die Darsteller noch ein lukratives Neben-Standbein errichten, indem sie auf Messen oder Strip-Shows auftreten. Auch in der Werbung sind schon Porno-Sternchen gebucht worden. Diese Nebeneinkünfte können die Gagen der eigentlichen Filme deutlich übersteigen. Pro Show sind bis zu 10.000 Dollar drin.
Wo kann man sich als Pornodarsteller bewerben?
Bewerbungen sind grundsätzlich immer möglich. Entweder bei den verschiedenen Produktionsfirmen direkt, oder in einschlägigen Erotik-Foren. Dort werden immer wieder Darstellerinnen gesucht. Für Männer gilt das allerdings nicht. Davon stehen genug mit hängenden Zungen Schlange und bieten sogar Geld, um einmal mitspielen zu dürfen. Der Bedarf an ausdauernden Kopulieren ist also nahezu gedeckt.
Ausdauernd, das ist auch das Stichwort. Denn wenn eine komplette Filmcrew beim Akt dabei ist, ist es bei vielen mit der Ausdauer vorbei.
Der teuerste je gedrehte Pornofilm war im Jahr 2005 der Film „Pirates“. In Anlehnung an den Blockbuster „Fluch der Karibik“ nahmen die Produzenten 1 Million Dollar in die Hand.
Der erfolgreichste Pornofilm war der Streifen „Deep Throat“ aus dem Jahr 1972. Gekostet hat die Produktion rund 23.000 Dollar. Eingespielt hat sie 600 Millionen.
Der älteste Schmuddelfilm ist „Le Coucher de la Marie“ aus dem Jahr 1896. Als die Bilder laufen lernten, war auch die Erotik nicht mehr weit. Eine Frau zeigte in dem Film beim Strippen ihre Reize.